In der Fahrschule lernen junge Fahrer bereits an einem Stoppschild das Auto komplett zum Stehen zu bringen. Das ist eine wichtige Regel, die ein Anfänger früh verinnerlichen muss. Nun sind aber einige Tesla-Autos mit einer Software ausgestattet, welche einen sogenannten rollenden Stopp ermöglicht. Die "rolling stop"-Funktion der sogenannten Full Self-Driving (Beta)-Software kann es dem Fahrzeug ermöglichen, durch eine Kreuzung mit Stoppschildern zu fahren, ohne zuerst anzuhalten. Wie die US-Behörde National Highway Traffic Safety Administration NHTSA mitteilte, könnte dies das Risiko eines Unfalls erhöhen. Daher muss der Autobauer mehrere zehntausend Modelle zurückrufen. Der Meldung von NHTSA zufolge sind 53.822 Autos betroffen.
Der US-Konzern werde ein sogenanntes Over-the-air OTA-Update vornehmen, welches die entsprechende Funktion ausschalten wird. Mit einem OTA-Update kann die Software über eine Funkschnittstelle wie etwa Wlan oder dem Mobilfunknetz aktualisiert werden. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge war vom US-Konzern zunächst kein Kommentar erhältlich. Von der Nachricht zeigten sich die Anleger weitgehend unbeeindruckt. Die Aktie liegt derzeit über ein Prozent im Plus.
Einschätzung zur Tesla-Aktie
In den vergangenen Wochen war die Tesla-Aktie ähnlich wie andere Technologie-Werte stark unter Druck. Innerhalb eines Monats hat das Papier im zweistelligen Prozentbereich verloren. Auch die Veröffentlichung der Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal in der vergangenen Woche konnte das Papier nicht nachhaltig unterstützen. Im Rahmen der Zahlen wurde zudem eine Warnung über einschränkende Lieferkettenprobleme gegeben. Auch im laufenden Jahr erwartet der E-Autobauer Schwierigkeiten in dem Bereich. Am Montag kam es zu einer stärkeren Gegenbewegung nach oben. Auch die schweizerische Bank Credit Suisse stufte die Aktie auf Outperform mit einem Kursziel von 1025 US-Dollar. Der Analyst Dan Levy hält das Papier nach dem Kursrückgang für kaufenswert. Wir sind vor dem Hintergrund der Korrektur bei Technologie-Aktien und den Lieferketten-Problemen etwas vorsichtiger und empfehlen, die Aktie zu beobachten.
lb