Tesla hat im zweiten Quartal dieses Jahres 92500 Autos verkauft und damit den bisherigen Bestwert aus dem vierten Quartal 2018 übertroffen. Im Gefolge der Zahlen stieg die Aktie deutlich. Nun hat der Chef der Automotive-Sparte bei Tesla, Jerome Guillen, in einer E-Mail seine Mitarbeiter dazu aufgefordert, sich auf eine weitere Steigerung der Produktion vorzubereiten. Wörtlich heißt es in der Mail, die dem Wirtschaftsdienst Bloomberg vorliegt: "Obwohl wir in dieser E-Mail nicht zu konkret sein können, weiß ich, dass du dich über die kommenden Entwicklungen freuen wirst."
In der Tat wird Tesla noch eine kräftige Schippe beim Absatz drauflegen müssen, um seine ambitionierten Ziele für dieses Jahr zu erreichen. Mehr als 200 000 Fahrzeuge müssten die Kalifornier dafür im zweiten Halbjahr verkaufen. Analysten macht aber Sorge, dass allein der Fokus auf die Absatzmenge Tesla nicht wirklich was bringt: Noch schreibt der Autobauer Verluste. Da der Anteil des für den Massenmarkt konzipierten Model 3 am Absatz mit zunimmt, sinkt der Anteil der margenstarken Luxuswagen Model X und Model S. Das drückt auf die Rentabilität.
Und noch etwas macht Tesla im zweiten Halbjahr 2019 das Leben schwer: Laut "Börsen-Zeitung" ist die Förderprämie in den USA für Tesla-Fahrzeuge am 1. Juli gesenkt worden, das wird sich negativ im US-Absatz bemerkbar machen. Umso wichtiger wird es für Tesla, im Ausland zu punkten - allen voran in China, dem wichtigsten Automarkt der Welt. Gerade dort aber zeigen sich nun deutliche Bremsspuren. Das spürt auch der chinesische Autohersteller Geely, der wegen der Schwäche auf dem Heimatmarkt gerade eine saftige Gewinnwarnung herausgegeben hat. Und Schätzungen gehen davon aus, dass der Neuwagenabsatz im Reich der Mitte 2019 und 2020 jeweils unter der Marke von 25 Millionen Stück bleiben wird. Zum Vergleich: 2018 waren dort rund 27 Millionen und 2017 sogar noch noch 28 Millionen Neuzulassungen registriert worden.