Die Performance ist gigantisch: Um 50 Prozent kletterte die Aktie von Tesla seit Jahresanfang. 90 Prozent beträgt das Plus auf Sicht von zwölf Monaten. In den letzten drei Jahren gab es fast die Verzahnfachung im Kurs. Die Kursexplosion beim Hersteller von E-Autos hat eine Kehrseite: Die Aktie ist alles andere als billig. Analysten erwarten für dieses Jahr ein 190er-KGV.

Das allerdings könnte noch zu optimistisch sein. Möglicherweise kommt der Spezialist für Elektromobilität über Jahre hin nicht in die Gewinnzone. Ein Blick in die Bilanz nimmt dem Kursauftrieb den Wind aus den Segeln. Im vergangenen Jahr verkaufte der Konzern aus Palo Alto in Kalifornien 22500 E-Autos. Bei einem rechnerischen Durchschnittspreis von rund 90000 Dollar gab es ein Jahresumsatz von 2,0 Milliarden Dollar.

Die Kosten der Autoproduktion lagen 2013 bei rund 75 Prozent der Verkaufserlöse. Dazu kommen Ausgaben für weitere Posten wie Verwaltung, Entwicklung und Zinsen. Nun eine einfache Rechnung. Angenommen Tesla kann 100000 Autos ebenfalls zu 90000 Dollar pro Stück verkaufen. Der Umsatz steigt dann auf 9,0 Milliarden Dollar. Bei einer Bruttomarge von 25 Prozent wie bisher bleiben rund 2,3 Milliarden Dollar Rohgewinn. Selbst wenn die Kosten für Verwaltung und dergleichen auf dem 2013er-Niveau von 500 Millionen Dollar verharren würden - was unrealistisch wäre - könnte Tesla bei 100000 Autos à 90000 Dollar vor Steuern 1,8 Milliarden Dollar verdienen. Bei einer Steuerquote von 20 Prozent wären netto 1,4 Milliarden Dollar drin. Beim Börsenwert von 28 Milliarden Dollar ergibt sich ein 20er-KGV. VW, BMW oder Daimler sind nur halb so hoch bewertet.

Vor allem aber: 100000 Fahrzeuge ist weit weg. In diesem Jahr sollen es 35000 werden. Und es stehen hohe Investitionen an. Das globale Service- und Ladenetz soll massiv ausgebaut werden, es sind hohe Entwicklungskosten für neue Modelle vorgesehen und eine Gigafabrik ist geplant. Die soll vier bis fünf Milliarden Dollar kosten, etwa zwei Milliarden Dollar will Tesla dafür selbst beisteuern.

Merke: Selbst wenn Tesla die Produktion vervierfacht und die Modelle zum bisherigen Preis verkaufen kann, kommt das Unternehmen bestenfalls auf ein 20er-KGV. Und das auch erst in vielen Jahren. Die hohen Ausgaben für Expansion und Gigafactory sind da nicht drin.

Auf Seite 2: So setzen Sie auf das Platzen der Blase

Wem die Kursexplosion suspekt ist, der spekuliert mit einem Knock-out auf ein baldiges Platzen der Kursblase. Fällt Tesla wieder auf ein etwas moderateres Niveau von 150 Dollar, ist mit dem Zertifikat die Verdopplung drin.

Basiswert: Tesla

Produkt: Short Mini

ISIN: DE000VZ3KN30

Emittent: Vontobel

Laufzeit: endlos

Basispreis: 302,07 Dollar

Knock-out-Schwelle: 286,98 Dollar

Bezugsverhältnis: 10:1

Abstand zum Knock-out: 28,7 Prozent

Hebel: 2,8