Norwegen ist so etwas wie das Eldorado für E-Autos. Kein Land auf der Welt hat im Verhältnis zum gesamten Automarkt mehr E-Autos zugelassen als das skandinavische Land. Im März 2018 machten batteriebetriebene Autos fast 60 Prozent des gesamten Umsatzes der Branche aus. Der Staat subventioniert Strom-Autos und besteuert die Fahrzeuge mit Verbrenner-Motor. Zudem ist die Lade-Infrastruktur weltweit einzigartig.
Umso bedenklicher stimmen die jüngsten Zulassungszahlen für Tesla in dem Land. Das Börsenportal Seeking Alpha hat sich die Daten für April angeschaut (in Norwegen werden die Zulassungszahlen täglich veröffentlicht). In den ersten 23 Tagen im April verkaufte Tesla dort 680 Einheiten seines auf den Massenmarkt ausgerichteten Hoffnungsträgers Model 3. Das sind 30 Fahrzeuge pro Tag. Vergleicht man das mit den Märzzahlen, wird es bitter: Im März hat der US-Autobauer laut Seeking Alpha im Schnitt 171 Autos pro Tag in Norwegen verkauft. Das entspricht einem Minus von 82 Prozent.
Und damit nicht genug: Neben Norwegen sind die Niederlande derzeit der beste Markt für E-Autos von Tesla in Europa. Im März verkauften die Kalifornier dort rund so viele Fahrzeuge wie im viel größeren Deutschland: Laut Seeking Alpha 71 Fahrzeuge pro Tag. Und auch in den Niederlanden werden die Zulassungszahlen täglich veröffentlicht. Wie sieht es dort im April aus? Im Schnitt lagen die Verkaufszahlen bisher bei 17 Fahrzeugen pro Tag, das entspricht einem Minus von 76 Prozent.
Wenn diese Zahlen ein Indikator für die gesamten Absätze von Tesla sind, dann sieht der Autobauer einem sehr schweren Jahr entgegen. Schon jetzt hat er im ersten Quartal des Jahres einen Nettoverlust von 702 Millionen US-Dollar (630 Millionen Euro) verbucht. Und Tesla-Chef Elon Musk hat bereits angekündigt, dass er auch für das zweite Quartal ein Minus erwartet. Aber ab dem zweiten Halbjahr rechnet er bisher wieder mit schwarzen Zahlen. "Wenn höhere Auslieferungen und Kostensenkungen sich vollständig auswirken, erwarten wir eine Rückkehr zum Gewinn im dritten Quartal", so Musk.