Im November senkte zunächst Fitch den Daumen, nun hat auch Moody’s die Bonität von Teva Pharmceuticals gleich um zwei Stufen auf "Ba2" gesenkt. Die Herabstufung auf die zweithöchste Note im Junk-Bereich kommt nicht überraschend. Der weltgrößte Generikahersteller steht unter enormem finanziellen Stress. Auf 32 Milliarden Dollar sind die Verbindlichkeiten gestiegen, an der Börse ist das Unternehmen jedoch aktuell nur um die 21 Milliarden Dollar wert. Der Schuldenberg resultiert vor allem aus dem Kauf des Botox-Herstellers Allergan im Jahr 2015. Über 40 Milliarden Dollar hat Teva dafür bezahlt. Begründet wurde die Transaktion seinerzeit mit enormen Wachstumschancen und Synergiepotenzialen in Höhe von jährlich einer Milliarde Dollar.
Die aber haben sich nicht eingestellt. Zudem steht das Generikageschäft insbesondere in den USA massiv unter Druck. Die Umsätze bei dem für Teva so wichtigen Multiple-Sklerose-Medikament Copaxone
und dem bei Hyperaktivitätsstörungen eingesetzten Mittel Concerta gingen deutlich zurück.
Möglicherweise hat Teva im Jahr 2017 bis zu rund einer Milliarde Dollar weniger eingenommen als im
Jahr zuvor.
Um drohende Zahlungsausfälle zu verhindern, engagierte Teva vor ein paar Monaten Kare Schultz. Der neue Firmenchef verfolgt einen weit härteren Kostensenkungsplan, als Experten erwartet hatten. Über 14 000 Stellen will der Däne in den kommenden Monaten abbauen. Zudem setzt Teva die Dividendenzahlung aus und erwägt den Verkauf von Geschäftsbereichen. Das gefällt den Gläubigern. Seit Jahresanfang steigen die Anleihekurse. Der Bond (siehe Kasten) notiert jedoch immer noch weit unter Nennwert.