Ungeachtet intensiver Forschung hat die Pharmaindustrie bislang noch keinen Wirkstoff gegen Covid-19 entwickelt. Das neue Coronavirus bescherte der Branche im ersten Quartal dennoch eine Sonderkonjunktur. Konsumenten interessierten sich für immunstärkende Präparate oder deckten sich aus Sorge vor Engpässen generell mit Arzneien ein.
Teva hat vom Nachfrageschub profitiert. Das Unternehmen produziert weltweit Medikamente - wie etwa die Asthma- therapie ProAir - für 200 Millionen Menschen. Im ersten Quartal erhöhte der Konzern den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 4,4 Milliarden US-Dollar.
Auch die zur Einschätzung der Zahlungsfähigkeit wichtigen Kennzahlen verbesserten sich. Der freie Cashflow stieg um 53 Prozent auf 500 Millionen Dollar, die Schuldenlast verminderte sich um 600 Millionen auf 24,3 Milliarden Dollar. Dennoch beurteilt die Ratingagentur Moody’s den israelischen Konzern mit "Ba2", auch der Ausblick bleibt negativ.
Begründet wird die Einstufung unter anderem mit der Verwicklung von Teva in die Opioidkrise in den USA. Der Konzern ist, wie andere Pharmaunternehmen auch, wegen des Verkaufs suchtauslösender Schmerzmittel beziehungsweise der Verharmlosung der Mittel mit Klagen konfrontiert. Um ein Strafverfahren zu verhindern, musste Teva bereits im vergangenen Jahr 85 Millionen Dollar an den US-Bundesstaat Oklahoma überweisen.
Teva-Anleihen kommen aus diesem Grund nur für sehr risikofreudige Anleger infrage. Das auf Schweizer Franken lautende Papier notiert aktuell unter Nennwert und ist relativ attraktiv verzinst. Gegenüber der entsprechenden Bundesanleihe weist der Bond einen Renditeabstand von immerhin rund vier Prozentpunkten auf.