Der gebürtige Südtiroler baute einst den Privatsender ProSieben zum börsennotierten Medienkonglomerat aus und ist dem breiten Publikum heute vor allem durch seine Präsenz in der Fernsehshow "Die Höhle der Löwen" bekannt. Kofler hält mehr als 50 Prozent an The Social Chain und ist Vorsitzender des Aufsichtsrats. Mit der neuen Firmengruppe will er Medien, Marketing und Onlinehandel unter einem Dach bündeln und so mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Influencer sollen etwa Matratzen, Beauty-­produkte, Fitnessartikel und andere Produkte der Firmengruppe über soziale Medien wie Instagram oder Facebook bewerben und im Internet verkaufen.

Dadurch werde man schneller und nachhaltiger wachsen, glaubt der Medien­profi. Laut eigenen Angaben folgen der Firmengruppe mit ihren rund 50 Eigenmarken über 80 Millionen Follower. Über deren Qualität und Kaufkraft ist aber wenig bekannt. Der Businessplan sieht vor, dass dieses Jahr rund 170 Millionen Euro erwirtschaftet werden. 2020 sollen dann die ersten Gewinne in den Büchern stehen. "Unser Ziel ist es, mit mehr als 300 Millionen Euro Umsatz auf ein Ebit von zehn Millionen Euro zu kommen", sagt Co-Vorstand Wanja Sören Oberhof im Gespräch mit BÖRSE ONLINE. Im kommenden Jahr soll zudem ein richtiger Börsengang mit klassischer Kapitalerhöhung folgen - entweder im Prime Standard oder an der Nasdaq. Mindestens 200 Millionen Euro sollen laut Oberhof durch ein IPO für neue Beteiligungen in die Kasse fließen.

Anleihe und Roadshow


Zukäufe soll es auch dieses Jahr noch geben. Finanziert werden könnten diese möglicherweise über Wandelanleihen. In dieser Woche tourt das Management auf Roadshow durch London, zudem wird es laut Gerüchten zeitnah erste Research- Studien von Analysten geben.

Wer im jetzigen Stadium investiert, kauft freilich eine Blackbox. Der Streubesitz der Aktie liegt unter zehn Prozent, testierte Zahlen wird es frühestens Mitte 2020 geben. Andererseits ist die Chance auf Kursgewinne aktuell sehr hoch. Angesichts der zu erwartenden Offensive von Kofler und seinen "Vermarktungslöwen" könnte der Hot Stock trotz der jüngsten Kursprünge weiter zulegen. Gut gebrüllt ist nun mal halb gewonnen.