Wachstumsaktien, die sich letztes Jahr noch größter Beliebtheit erfreuten, sind vor kurzem aus der Gunst der Anleger gefallen. Was hat diesen Trend verursacht und was bedeutet er für Anleger?
Blick auf die Lage
Die Aktienmärkte verzeichneten aufgrund der besseren Wirtschaftsdaten und der Unterstützung der Zentralbanken 2013 eine überragende Wertentwicklung. Die neue Zuversicht der Anleger führte dazu, dass im Jahr 2013 140 Mrd. USD allein in US-Aktien investiert wurden, nachdem in den vorangegangenen vier Jahren 260 Mrd. USD aus den Aktienmärkten abgezogen worden waren. Ein guter Anteil dieses Geldes floss in großkapitalisierte Werte guter Qualität und mit guten Wachstumsaussichten, wie Disney oder Mastercard. Einige Anleger setzten jedoch auf Gewinne aus spekulativeren Wachstumsaktien der Internet-und Biotechnologiebranche, wie Twitter und Celgene. Dieser Trend setzte sich weltweit mit chinesischen Internetaktien wie Tencent und Baidu fort, die wertmäßig ebenso in die Höhe schnellten.
Im März 2014 jedoch deutete die neue US-Notenbankchefin Janet Yellen an, dass die Zinsen sechs Monate nach dem Ende der quantitativen Lockerung wieder steigen könnten. Ihr kämpferischer, hawkischer Ton löste Unruhe an den Märkten aus. An der Spitze der Verkaufswelle standen spekulative Wachstumstitel, in geringerem Umfang gefolgt von qualitativ hochwertigen Wachstumsaktien, die gut abgeschnitten hatten. Um das Risiko zu verringern, flüchteten die Anleger in defensive Titel und ungeliebte Substanzwerte. Dies führte dazu, dass diejenigen Unternehmen, die sich relativ schwach entwickelt hatten, die schlechtesten Analystenbewertungen erhielten und das stärkste Interesse von Leerverkäufern weckten, in jüngster Zeit am besten abgeschnitten haben.