Der durch Schlagzeilen wie "Chaos", "Ende einer Ikone" erweckte Eindruck, dass Thyssenkrupp bald Geschichte sei, treffe aber nicht zu. "Nein! Bitte auch zur Kenntnis nehmen, dass bei Weitem nicht ganz Thyssenkrupp in Trümmern liegt", betonte Burkhard. "Viele unserer Geschäfte laufen gut." Der Turnaround in den Bereichen, die kein Geld verdienten, sei eingeleitet. "TK hat nicht fertig - TK ist immer noch da!"
Der frühere Chef der IG Metall NRW ist seit Februar 2013 Arbeitsdirektor des Mischkonzerns mit 160.000 Beschäftigten. Er spielt eine Schlüsselrolle bei Verhandlungen des Managements mit den Arbeitnehmervertretern, etwa wenn es um den geplanten Abbau von 6000 Stellen geht, um neue Arbeitszeitmodelle oder die Zukunft von Standorten. Das Management von Thyssenkrupp und die mächtige IG Metall sind traditionell auf Ausgleich gesinnt.
Der Konzern steckt derzeit in der größten Krise der Unternehmensgeschichte. Thyssenkrupp schreibt hohe Verluste, die Schulden steigen und die Aktie hat in den vergangenen Jahren drastisch an Wert verloren. Selbst die Gewerkschaft rechnet mit schmerzhaften Einschnitten. Der bisherige Vorstandschef Guido Kerkhoff soll nach dem Zick-Zack-Kurs der vergangenen Monate gehen und vorerst durch Aufsichtsratschefin Martina Merz ersetzt werden. Burkhard versucht, die Mitarbeiter zu beruhigen. Der Konzern verfolge klar das Ziel, "ein Unternehmen zu bauen, das wieder Geld verdient, Dividende zahlt, Mitarbeitenden Perspektive gibt und auf mehreren ausschliesslich profitablen Säulen steht".
rtr