Abspalten, verkaufen, stilllegen. Die Methoden variieren von Branche zu Branche, doch das Ziel ist immer dasselbe. Ist man die unprofitablen Geschäftszweige erst einmal los, steigt der Gewinn wieder an. Besonderen Konsolidierungsbedarf gibt es in der Schwerindustrie. Weltweit leiden die Stahlkocher an Überkapazitäten. Vor allem die Nachfrage aus China ist rückläufig, weil sich dort das Wachstum abgeschwächt hat. Stahl, der in China nicht mehr gebraucht wird, drängt auf andere Märkte und drückt die Preise. Gleichzeitig müssen etwa europäische Anbieter hohe Umweltauflagen erfüllen. Um die Verluste zu begrenzen, müssen die Stahlkapazitäten gravierend herunter gefahren werden.

Tata Steel macht es vor. Die Inder haben mit dem Verkauf ihres britischen Geschäfts an einen Finanzinvestor, übrigens für den symbolischen Preis von einem britischen Pfund, die Konsolidierungswelle ins Rollen gebracht. Angeblich führt Tata Steel auch Gespräche mit ThyssenKrupp. Offizielle Stellungnahmen dazu gibt es bisher von keinem der beiden Unternehmen. Neben einer Zusammenlegung mit dem niederländischen Stahlgeschäft der Inder mit dem von Thyssenkrupp haben die Deutschen aber noch weitere Optionen. Thyssen könnte seine Stahlaktivitäten auch mit denen vom Konkurrenten Salzgitter zusammenlegen.

Die Experten der Berenberg-Bank glauben, dass in den nächsten zwölf Monaten über die eine oder andere Option eine Entscheidung fallen wird. Für viele Investoren wäre das die sehnlichst herbeigewünschte Trennung vom defizitären Stahlbereich. Der deutsche Stahlkonzern rutschte im ersten Quartal (Oktober bis Dezember) in die roten Zahlen. Die Sparten Aufzugsbau und die Autokomponenten konnten die Einbußen im Stahlgeschäft nicht kompensieren. Weil Thyssen vor kurzem auch bei einem milliardenschweren Auftrag für den Bau von U-Booten leer ausging, hat der Aktienkurs in den vergangen Tagen einen Teil seiner Kursgewinne von mehr als 50 Prozent seit dem Februartief wieder abgegeben.

Auf Seite 2: Lukrative Seitwärtsspekulation





Spekulative Anleger nutzen die Ausgangslage für eine lukrative Seitwärtsspekulation. Der Discount-Call der HypoVereinsbank wird mit dem maximalen Betrag von zwei Euro zurückgezahlt, wenn die ThyssenKrupp-Aktie am 14. Dezember auf mindestens 18,00 Euro notiert. Weil die Thyssen-Aktie aktuell über dem Cap notiert, gewährt das noch einen kleinen Puffer, ohne die maximale Rendite von aktuell 49 Prozent zu gefährden. Allerdings ist auch ein Totalverlust möglich, wenn die Thyssen-Aktie dann auf oder unter 16 Euro notiert.

Basiswert ThyssenKrupp
Produkt Discount-Call
WKN HU36P2
Emittent HypoVereinsbank
Bewertungstag 14.12.16
Basispreis 16,00 Euro
Cap 18,00 Euro
Kurs des Discount-Calls 1,35 Euro
Maximale Rückzahlung 2,00 Euro
Maximale Rendite 49,25%
Spread 0,02 Euro