Der deutsche Stahlkonzern umgarnt die Australier in einer Werbekampagne mit seinem Plan, die zwölf U-Boote im Land selbst bauen zu wollen. Das Unternehmen wolle damit der Öffentlichkeit die Besonderheiten des Angebots erläutern, sagte der Chef von ThyssenKrupp Marine Systems Australia, John White. Doch die asiatische Konkurrenz zog am Dienstag mit einem U-Boot-Manöver mitten im Hafen von Sydney die Aufmerksamkeit auf sich - die erste solche Übung mit der australischen Marine seit 17 Jahren.

An dem Manöver in der Metropole war auch das japanische U-Boot-Modell Soryu beteiligt. Dabei handelt es sich um eine Variante des Bootes, das das Konsortium um die Schwerindustrie-Sparte von Mitsubishi und Kawasaki anbietet. Die japanische Marine betonte jedoch, es handele sich nicht um einen Werbeauftritt. Auf dem Spiel steht einer der lukrativsten Verträge in der Rüstungsbranche weltweit: Das Auftragsvolumen könnte sich mit jahrzehntelanger Wartung auf 32 Milliarden Euro belaufen. Im Rennen ist auch die französische Staatswerft DCNS.

Die Entscheidung fällt laut Branchenvertretern Ende des Monats. Die Standortfrage ist wegen Tausender Jobs in australischen Werften ein Thema. Im Januar sagten Insider jedoch, ThyssenKrupp drohe wegen technischer Bedenken den Anschluss in dem Bieterrennen zu verlieren.

Reuters