Sollte das nicht geschehen, wäre dies ein weiterer Rückschlag für das Unternehmen, sagte Förberg, dessen Gesellschaft mit rund 18 Prozent der zweitgrößte Einzelaktionär nach der Krupp-Stiftung mit rund 21 Prozent ist. Der Markt befürchte bereits, dass die im Mai vorgesehene Überprüfung der Strategie unzureichend ausfallen könnte. Es wäre eine Enttäuschung, wenn dabei nur eine strategische Lösung für den Werkstoffhandel herauskäme sowie weitere finanzielle Zielvorgaben und Versprechen zur Geschäftsentwicklung der einzelnen Sparten. Zu den Sparten des Konzerns gehören neben dem Stahl der Anlagenbau, Aufzüge, die Fertigung von Teilen für die Automobilindustrie oder der Bau von U-Booten.
HIESINGER: KONZERN WIRD NACH STAHLFUSION ANDERS AUSSEHEN
Ein Konzernsprecher verwies am Dienstag auf das Statement, das das Unternehmen am Vortag nach einem Interview des "Handelsblatts" mit Förberg herausgegeben hatte. "Für diese Weiterentwicklung der Strategie gibt es bei Thyssenkrupp einen transparenten und klaren Prozess, der die zuständigen Gremien einbindet, in denen über Strategie und künftige Ausrichtung des Unternehmens entschieden wird", hieß es darin. Dieser Prozess werde konsequent umgesetzt. Hiesinger hatte angekündigt, dass sich der Vorstand und der Aufsichtsrat im Mai bei ihrem Strategiedialog mit der Aufstellung des Konzerns nach der geplanten Abspaltung des Stahlgeschäfts in ein Joint Venture mit Tata Steel befassen wird. Thyssenkrupp werde nach der Stahlfusion anders aussehen. "Entsprechend werden wir unser strategisches Zukunftsbild schärfen und auch unsere finanziellen Zielsetzungen anpassen."
Mit der Forderung nach einem schärferen Profil steht Cevian nicht allein. Auch die Fondsgesellschaft Union Investment hat sich dafür ausgesprochen. Cevian-Mitbegründer Förberg forderte, dass sich die Sparten am besten Wettbewerber messen lassen müssten. Jedes Geschäft müsse in seinem Bereich Weltbester sein.
rtr