Abspaltungen liegen voll im Trend. Metro, Eon, RWE sind den Schritt schon gegangen. Siemens ist auf dem Weg seine Gesundheitstechnik an die Börse zu bringen und Continental denkt darüber nach, das Reifengeschäft abzutrennen. Dahinter steht die Überlegung, dass die Einzelteile mehr bringen, als das große Ganze. An der Börse werden die Aktien von Mischkonzernen nämlich mit einem sogenannten Konglomeratsabschlag gehandelt.

Kein Wunder, dass auch bei Thyssenkrupp die Forderung nach einer Zerschlagung im Raum steht. Offen moniert der schwedische Großaktionär Cevian den "Wasserkopf" in der Verwaltung, die geringen Synergien zwischen den Sparten und letztlich auch die geringe Profitabilität. Die Lösung der Schweden lautet: Abspaltung, Gemeinschaftsunternehmen oder den Verkauf an einen Wettbewerber.

Das lehnt die Führungsriege von Thyssenkrupp kategorisch ab. Es braucht eben Zeit, um aus dem traditionellen Stahlkonzern einen modernen Industriegüterkonzern zu formen. Außerdem sei der Umbau schließlich in vollem Gange. Vor ein paar Jahren konnten die defizitären Stahlwerke in den USA und in Brasilien veräußert werden. Ende vergangenen Jahres wurde die Zusammenlegung der europäischen Stahlaktivitäten mit dem indischen Stahlkonzern Tata in die Wege geleitet. Vor sechs Jahren hatte Thyssenkrupp noch acht Sparten, nach dem Joint Venture mit Tata sind es nur noch vier.

Gleichwohl wird das Management nun nicht stehen bleiben können. Die nächsten Schritte sollen im Mai mit dem Aufsichtsrat besprochen werden. Klar ist zumindest, dass sich Thyssen nun nicht mehr hinter einem schwachen Stahlbereich verstecken kann. Für die schwache Profitabilität, etwa der Aufzugssparte gibt es künftig keine Entschuldigungen mehr. Und für die Aktionäre brächte es einen gewaltigen Mehrwert, wenn diese Sparte an die Anteilseigner abgespalten würde. Musik von morgen? Vielleicht.

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Einschätzung der Redaktion



Derweil ist auch der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017/18 optimistisch. Thyssenkrupp geht davon aus, dass sich die gute operative Entwicklung fortsetzt. Das EBIT soll bis auf zwei Milliarden Euro klettern. Auch eine Anhebung der Dividende wurde den Aktionären bereits angekündigt. Der Druck vom Großaktionär wird nicht nachlassen und dafür sorgen, dass Thyssenkrupp sein Geschäft weiter auf Profitabilität trimmt.

Allerdings braucht das Zeit. Spekulative Anleger können mit dem Discount-Call rund 50 Prozent Seitwärtsrendite erzielen. Dafür muss die Aktie gar nicht steigen, sondern nur ihr aktuelles Niveau halten.

Basiswert Thyssenkrupp
Produkt Discount-Call
WKN PR7UPG
Emittent BNP Paribas
Bewertungstag 21.09.18
Kurs des Discount-Calls 1,34 €
Basispreis 23,00 €
Cap 25,00 €
Max.Rückzahlung 2,00 €
Maximale Rendite 50,38%