Das Unternehmen profitierte unter anderem von deutlichen Verbesserungen im amerikanischen Stahlgeschäft, das ThyssenKrupp nach Pleiten, Pech und Pannen fast in den Ruin getrieben hatte. Nach neun Monaten erzielte ThyssenKrupp unter dem Strich einen Gewinn von 243 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Verlust von gut einer halben Milliarde Euro in den Büchern.

Am Ende des vergangenen Geschäftsjahres war der Fehlbetrag dreimal so hoch gewesen, im Jahr zuvor hatte ThyssenKrupp sogar einen Verlust von fünf Milliarden Euro eingefahren. Seitdem müssen auch die Aktionäre auf eine Dividende verzichten. Ob es dieses Jahr dafür reichen könnte, blieb zunächst offen. Versprochen hat ThyssenKrupp das bislang nicht.

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STAHLSPARTE STEIGERT OPERATIVEN GEWINN

"Wir steigern unser Ergebnis kontinuierlich seit sieben Quartalen aus eigener Kraft", sagte Hiesinger. Im dritten Quartal konnte der Dax-Konzern seinen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) dank besserer Ergebnisse im Stahlgeschäft und Zuwächsen in der Aufzugssparte auf 398 Millionen Euro fast verdreifachen. Die amerikanische Stahlsparte mit dem Werk in Brasilien erzielte einen operativen Gewinn von 16 Millionen Euro. Das Ergebnis der europäischen Stahlsparte stieg vor allem dank der Einsparungen auf 103 Millionen Euro nach 62 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Hiesinger hat in den vergangenen Jahren die Kosten gesenkt, den Abbau tausender Stellen eingeleitet und den Konzern stärker auf das Technologiegeschäft mit Anlagen, Aufzügen, Autoteilen oder U-Booten ausgerichtet. Das Stahlgeschäft macht nun weniger als 30 Prozent des Umsatzes aus. ThyssenKrupp fuhr zudem die Schulden durch Beteiligungsverkäufe zurück. Im laufenden Geschäftsjahr reduzierte der Konzern die Nettofinanzschulden um fast eine Milliarde auf 4,1 Milliarden Euro.

Die Anhebung der Prognose machte ThyssenKrupp am Donnerstagmorgen beliebt. Die Aktien waren mit einem Plus von 1,5 Prozent bei Lang & Schwarz zweitgrößter Dax -Gewinner.

Reuters