Die Aktie von ThyssenKrupp stand am Morgen schwer unter Beschuss. Zeitweise brachen die Titel um knapp fünf Prozent ein. Dabei erzielte der Konzern "das bisher beste bereinigte Ergebnis in einem ersten Quartal seit dem Beginn unserer strategischen Weiterentwicklung", wie Vorstandschef Heinrich Hiesinger sagte.
Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) stieg um 40 Prozent auf 329 Millionen Euro. Probleme bereitet ThyssenKrupp die europäische Stahlsparte. Hier sank das bereinigte EBIT von 58 auf 28 Millionen Euro. Dagegen wies die Sparte Steel Americas nach einem operativen Vorjahresverlust von 74 Millionen Euro einen Überschuss von 37 Millionen Euro aus. Wichtigster Gewinnbringer war die Aufzugsparte. Hier verdiente ThyssenKrupp operativ 215 Millionen Euro - ein Plus von sechs Prozent.
Netto verdiente ThyssenKrupp 15 Millionen Euro, nach einem Verlust von 54 Millionen Euro im Vorjahr. Nach Abzug der Minderheitenanteile lag der Periodenüberschuss bei acht Millionen Euro (Vorjahr: minus 23 Millionen Euro). Der Umsatz legte um sechs Prozent auf 10,1 Milliarden Euro zu.
Für das laufende Geschäftsjahr 2016/2017 bestätigt ThyssenKrupp die Prognose. Demnach soll das bereinigte EBIT auf rund 1,7 Milliarden Euro steigen. Beim Jahresüberschuss prognostiziert das Unternehmen eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Hintergrund für den Kursrutsch der Aktie sind hautsächlich Aussagen von ThyssenKrupp-Finanzchef Guido Kerkhoff, wonach bei den Gesprächen über eine Zusammenlegung der Stahlsparten mit Tata kein rascher Durchbruch zu erwarten sei. Bei den Gesprächen gelten insbesondere die etwa 15 Milliarden Pfund schweren Pensionsverpflichtungen von Tata in Großbritannien als Hindernis.
Einschätzung der Redaktion
Für die ThyssenKrupp-Aktie waren die Zahlen ein Dämpfer. Zudem stocken die Gespräche mit Tata. Wir belassen die Aktie auf "Beobachten".
Ziel: 26,00 Euro
Stopp: 21,00 Euro