Ausgangssituation und Signal
Die Papiere von ThyssenKrupp schnellen am Dienstag in der ersten Handelsstunde um 6,7 Prozent nach oben. Mit dem heutigen Kurssprung entspannt sich die Charttechnik zusehends, zumal die Notierungen jetzt wieder oberhalb ihrer 21-Tagelinie (grüne Kurve) notieren. Damit konnte sich die kurzfristige Unterstützung um 21,33 Euro behaupten. Ende Juni kam es bereits zu einer Bodenbildung um 20 Euro, was im Tageschart gut erkennbar wird. Diese Marke bleibt als größere Unterstützung aktiv.
Der Grund für den heutigen Kurssprung: Der Aufsichtsratsvorsitzende Lehner verlässt das Unternehmen. Nachdem zuvor bereits Vorstandschef Hiesinger bei ThyssenKrupp das Handtuch warf, hoffen Investoren und Analysten gleichsam einen tiefgreifenden Umbau des gut 200jährigen Unternehmens (Börse Online berichtet). Das Analysehaus Jefferies spricht gar von einem "Scheideweg", an dem das Unternehmen derzeit stehe und bringt ein Kursziel von 33 Euro ins Spiel. Kurs aktuell: 22 Euro. Selten, dass ein Analyst einer Aktie ein Kurspotenzial von 50 Prozent einräumt. Das lässt aufhorchen.
Auch wenn der heutige Kurssprung für die Charttechnik noch keinem Befreiungsschlag gleichkommt, so könnte doch bedeutend mehr daraus werden. Vor zwei Wochen bereits versuchten die Notierungen einen Ausbruch über die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Dieser Ausbruch scheiterte jedoch kläglich und unterstreicht einmal mehr die wichtige Bedeutung dieses gleitenden Durchschnitts als Widerstand nach oben - siehe gelbe Markierung im Wochenchart.
Auf Seite 2: Die Charts im Detail
Die Charts im Detail
Für einen Befreiungsschlag müssten sich die Kurse von ThyssenKrupp oberhalb ihrer 200-Tagelinie etablieren. Dies wäre aktuell bei Preisen oberhalb von 22,90 Euro der Fall. Der anfängliche Stop-Losskurs einer etwaigen Long-Position könnte dann nach oben hin angepasst werden. Würde das bisherige Jahreshoch bei 24,10 Euro durchbrochen werden, so wäre dies als klares Kaufsignal zu deuten (siehe Tageschart). Das langfristige Kursziel läge dann im Bereich um 27 Euro; hier findet sich ein Mehrjahreshoch - der Monatschart zeugt davon. Mit diesem Kursziel aber lägen wir noch immer weit unterhalb dessen, was die Fundamentalanalysten von Jefferies der THK-Aktie zutrauen - nämlich 33 Euro.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion
Empfehlung der Redaktion
Die Aktien von ThyssenKrupp überzeugen auf der Long-Seite. Dabei kann derzeit, aufgrund der Charttechnik, mit einem relativ engmaschigen Stop-Losskurs gearbeitet werden. Dies erlaubt es, den Hebeleffekt eines Long-Derivats entsprechend risikofreudig auszuwählen.
Gesagt, getan: Nachfolgend porträtieren wir ein solches Long-Derivat mit einem spekulativen Hebel von 7,8 bei einer offenen Laufzeit. Sowohl Basis- als auch Knockoutpreis liegen gleichauf bei 18,75 Euro und damit noch unterhalb einer wichtigen Unterstützung. Was ist zu erwarten? Würden die Kurse bis auf 24 Euro steigen, so wäre ein Gewinn von 90 Prozent wahrscheinlich. Unser langfristiges Kursziel von 27,07 Euro würde den Preis des Derivats sogar um 200 Prozent anschwellen lassen. Das Gewinn-Risikoverhältnis überzeugt damit auf der Long-Seite.
Trading-Idee | |
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Produkt | Turbo Unl. Long-Opt.sch. |
Basiswert | ThyssenKrupp (THK) |
Produkt | SE51HZ |
Emittent | Société Générale |
Laufzeit | Open End |
Basispreis | 18,7470 EUR |
Knock-Out-Schwelle | 18,7470 EUR |
Hebel | 7,832 |
Kurs Zertifikat | 3,03 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 1 ca. | 2,44 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 2 ca. | 1,07 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 1 ca. | 5,78 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 2 ca. | 9,17 EUR |
Kursmarken Aktie | |
Kurs Aktie | 21,50 EUR |
Kaufen bei Kursen ab | |
Stoppkurs 1 | 20,97 EUR |
Stoppkurs 2 | 19,73 EUR |
Zielkurs 1 | 24,00 EUR |
Zielkurs 2 | 27,07 EUR |
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
www.index-radar.de