Angesichts eines erwarteten operativen Gewinns von 60 bis 70 Millionen Euro bei VDM könnte ein Verkauf den Insidern zufolge mehr als 500 Millionen Euro einbringen. VDM und Terni zusammen waren mit 950 Millionen Euro bewertet worden. Für Terni hatte Thyssen in der vergangenen Woche ein Sparprogramm verkündet, das denm Abbau von 550 Stellen vorsieht. VDM, 1930 als Vereinigte Deutsche Metallwerke gegründet, stellt mit 2000 Mitarbeitern Metall-Legierungen und Spezial-Edelstähle her, die in Chemie-Anlagen oder im Öl- und Gas-Bereich eingesetzt werden. 1988 war VDM von Krupp übernommen worden. Firmensitz ist Werdohl im Sauerland.
Letztlich könnte Thyssen sich auch dafür entscheiden, VDM zu behalten, wenn die gebotenen Preise weitere Abschreibungen nach sich zögen, sagten die Insider. Die Stahlkonzerne in Europa leiden unter einen niedrigen Nachfrage, doch die Aussichten für Edelstahl
Schon Outokumpu hatte versucht, VDM loszuschlagen. Damals hatten sich vor allem Finanzinvestoren wie Lindsay Goldberg, KPS Capital, Triton, Pamplona und Advent dafür interessiert. Banker hoffen darauf, dass sie auch diesmal mit von der Partie sind. Aber auch der Edelstahl-Hersteller Aperam und die deutsch-schweizerische Schmolz + Bickenbach, die dem russischen Milliardär Viktor Vekselberg gehört, könnten bieten, sagte einer der Insider. Thyssen, die Deutsche Bank und die möglichen Bieter wollten sich nicht äußern.
Reuters