Dass der Konzern unter dem Strich einen Nettogewinn von 9,5 Milliarden Euro verbuchte, ist dem Verkauf des Aufzuggeschäfts geschuldet. Für das neue Geschäftsjahr macht Firmenchefin Martina Merz keine Hoffnung auf eine schnelle Trendwende. Die Prognose sieht einen operativen Verlust im deutlich dreistelligen Millionenbereich vor, der Kapitalverbrauch wird mit 1,5 Milliarden Euro kalkuliert. Das würde die Nettoliquidität von fünf Milliarden Euro zum Geschäftsjahresende deutlich reduzieren. Allerdings will der Konzern seine Aktivitäten verschlanken und dürfte bei Verkäufen auch Einnahmen erzielen.
BÖRSE ONLINE hat die Aktie in Ausgabe 43/2020 auf "Kaufen" hochgestuft. Der Grund: Die Bewertung liegt deutlich unter dem Zerschlagungswert zu Marktwerten, und mit der Liquidität kann der Umbau finanziert werden. Dreh- und Angelpunkt wird dabei sein, ob Thyssenkrupp eine Lösung für den Stahlbereich findet. Die Redaktion erwartet, dass der Bereich in eine andere Konstellation eingebracht wird und nicht konsolidiert werden muss. Es besteht aber die Gefahr, dass politischer Druck eine marktwirtschaftlich sinnvolle Lösung verhindert, sodass Thyssenkrupp seine Liquiditätsreserven komplett aufbrauchen muss. Anleger sollten deshalb den Stoppkurs unbedingt beachten.
Unsere Empfehlung: Kaufen.