Die Lage in der Stahlindustrie hat sich in den vergangenen Monaten trotz unverändert bestehender Belastungsfaktoren aufgehellt, erklärt die NordLB in einer Studie zur Grundstoffindustrie. Dabei profitiert die Branche laut dem zuständigen Analysten Holger Fechner nicht nur aufgrund der höheren Nachfrage nach Stahlprodukten von erfreulichen Produktionszahlen. Auch das Preisumfeld für Stahlprodukte in Europa hat sich unter anderem dank der verhängten europäischen Strafzölle zur Abwehr von Billigimporten aus China verbessert.

Den weiteren Angaben zufolge legte die weltweite Stahlproduktion 2017 um 5,3 Prozent auf 1.691,2 Millionen Tonnen (EU: +4,1 Prozent auf 168,7 Millionen Tonnen; Nordamerika: +4,8 Prozent auf 116,0 Millionen Tonnen; Asien: +5,4 Prozent auf 1.162,5 Millionen Tonnen) zu. Die deutsche Stahlindustrie wies dabei im Vorjahr bei der Rohstahlproduktion ein Plus von 3,5 Prozent auf 43,6 Millionen Tonnen auf.

Weltweit soll im Jahr 2018 die Nachfrage um 1,8 Prozent (EU: +2,0 Prozent; Nordamerika: +3,0 Prozent; Asien: +1,1 Prozent) steigen. Vor dem Hintergrund weiter erfreulicher Produktionszahlen sowie des deutlich verbesserten Preisumfelds für Stahlprodukte erwartet Fechner eine Fortsetzung der positiven Entwicklung der Branche.

Sorgen bereiten den europäischen Stahlherstellern neben politischen Faktoren (insbesondere Belastungen aufgrund der EU-Klimapolitik; aufkommender Protektionismus) weiterhin vor allem die ungelöste Strukturkrise in der globalen Stahlindustrie, Importdruck, die bestehenden Überkapazitäten sowie volatile Rohstoffmärkte.

Von der insgesamt dennoch guten Branchenentwicklung konnten die von der NordLB gecoverten Aktien deutlich profitieren. Fechner geht grundsätzlich von einer Fortsetzung der positiven Kursverläufe der Einzelwerte in den nächsten Monaten aus, wobei sich erste Lichtblicke schon bei den bereits veröffentlichten Quartalszahlen von Aurubis, Klöckner und Salzgitter gezeigt hätten.

Doch bleibe die Situation gleichzeitig auch herausfordernd. Dabei seien die direkten Folgen der angekündigten US-Zölle auf die europäischen Stahlhersteller überschaubar. Abzuwarten blieben die nötigen Ausnahmeregelungen für Spezialprodukte sowie die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen in den USA, welche die Dauer der von Präsident Trump eingeführten Maßnahmen begrenzen dürften.

Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie mir zu den vier von der NordLB zum Kauf empfohlenen Stahlaktien und dazu, warum man den Branchenprimus nur als Halteposition sieht. Bei den Kaufempfehlungen ist es so, dass diese 10 Prozent bis 34 Prozent Luft nach oben haben.

Auf Seite 2: ArcelorMittal





ArcelorMittal (WKN: A2DRTZ)



Nur als Halteposition ist bei der NordLB wie bereits angedeutet die Aktie von ArcelorMittal eingestuft. Mit dem Votum ging es im Februar von zuvor Kaufen nach unten. Auch beim Kursziel gab es damals eine Anpassung nach unten und zwar um zwei Euro auf 29 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von 29,35 Euro gibt es folglich kein Kurspotenzial mehr.

Der weltgrößte Stahlproduzent hatte mit den für das vierte Quartal vorgelegten Zahlen aus Sicht des zuständigen Analysten Holger Fechner die geäußerte Zuversicht für das zweite Halbjahr 2017 bestätigt. Beim Gesamtergebnis im Vorjahr habe der Konzern von den gestiegenen Marktpreisen für Stahlprodukte profitiert, einer höheren Nachfrage sowie seinen Kostensenkungsprogrammen.

Zwar hätten weiterhin konkrete Zielvorgaben gefehlt, doch sei auf der Basis der als günstig eingestuften Rahmenbedingungen ein insgesamt positiver Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 abgegeben worden. Angesichts der nun zu erwartender moderaterer Gewinnsteigerungsraten sowie der zuvor guten Kursentwicklung hatte sich Fechner in Reaktion auf die Ergebnispräsentation entschieden, das Anlageurteil auf Halten zu senken. Seitdem diese Neueinschätzung erfolgte, hat sich der Kurs letztlich per Saldo auch kaum verändert.

Die nächsten Unternehmensergebnisse stehen hier am 11. Mai an. Beim Umsatz in den Gesamtjahren 2018 und 2019 rechnet die NordLB derzeit bei Schätzungen von 68,8 und 68,5 Milliarden Euro praktisch mit Stagnation gegenüber den im Vorjahr erlösten 68,7 Milliarden Euro. Beim Ergebnis je Aktie sollen in diesem Jahr 4,69 Euro nach 4,48 Euro hängen bleiben und im kommenden Jahr dann 4,80 Euro. Für 2019 errechnet sich somit ein geschätztes KGV von 6,1.

In Sachen Dividenden soll es erstmals nach zwei Jahren wieder eine Ausschüttung in Höhe von 0,10 Euro pro Aktie geben. Für die Jahre 2018 und 2019 geht man dann jeweils von Zahlungen von 0,30 Euro je Anteilsschein aus. Das heißt, für das laufende und das nächste Geschäftsjahr winken Dividendenrenditen von 1,02 Prozent.

Charttechnik





Von 2008 bis Februar 2016 hatte die Aktie von ArcelorMittal keinen leichten Stand bei den Anlegern. Das zeigt sich an einem in diesem Zeitraum verbuchten Kursverfall von 146,03 Euro auf 6,10 Euro. Anschließend setzte dann eine spürbare Erholung ein und es gelang dabei auch, den langfristigen Abwärtstrend zu überwinden. In den vergangenen knapp 15 Monaten hat sich beim Aktienkurs unter dem Strich eher wenig getan. Wieder deutlich aufhellen würde sich das Chartbild aber bei einem erfolgreichen nachhaltigen Sprung über das bisherige Jahreshoch von 30,63 Euro.

Profil



ArcelorMittal ist das weltgrößte Stahl- und Bergbauunternehmen; es ist in über 60 Ländern präsent und industriell in mehr als 20 Ländern aufgestellt. Produziert wird für die Automobil- und Bauindustrie, den Verpackungsmarkt, den Maschinenbau und für die Haushaltsgeräteindustrie. Zu den Produkten gehören Flach- und Langstahl sowie Stahlrohr, aber auch Spezialprodukte und Edelstahl-Legierungen.

ArcelorMittal ist einer der fünf weltweit größten Produzenten von Eisenerz und metallurgischer Kohle. Die Bergbautätigkeiten des Unternehmens in Nord- und Südamerika, Afrika, Europa und der GUS stellen einen wichtigen Bestandteil der Wachstumsstrategie dar.

Auf Seite 3: Salzgitter





Salzgitter (WKN: 620200)



Als Kaufempfehlung ist bei der NordLB die Aktie von Salzgitter eingestuft. Allerdings ist das verblieben Kurspotenzial nach den zuletzt verbuchten Aufschlägen bei einem aktuellen Kurs von 47,30 Euro und einem Kursziel von 52,00 Euro mit rund zehn Prozent nur noch begrenzt.

Detaillierte Zahlen gibt es hier zwar erst am 15. Mai, aber der führenden Stahl-Technologie-Konzern verkündete bereits vorab trotz eines im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringeren Beitrags aus der Beteiligung an Aurubis für das erste Quartal 2018 ein sehr gutes Vorsteuerergebnis. Dieses hat selbst vom die Unternehmen ermittelte Markterwartung übertroffen, so die NordLB.

Zudem sei das gute Vorjahresergebnis - das immerhin das höchste Quartalsergebnis seit 2008 war - nochmals gesteigert worden, was die angekündigten "vielversprechenden" Aussichten für das Jahr 2018 untermauere. Vor diesem Hintergrund sei die Ergebnisprognose für das laufende Jahr bereits zu diesem frühen Zeitpunkt angehoben worden. Dabei sind laut NordLB weitere positive Überraschungen nicht ausgeschlossen, fällt der Ausblick doch traditionell eher konservativ aus.

Analyst Holger Fechner sieht sich trotz der unverändert bestehenden Marktüberkapazitäten, des Preisdrucks durch Importe und möglicher direkter und indirekter Folgen im Stahlkonflikt mit den USA in seinem positiven Rating für die Aktie bestätigt und bekräftigte nach den erwähnten Angaben zum geschäftlichen Jahresauftakt mit Sicht auf sechs bis zwölf Monate seine Kaufempfehlung.

Beim Gewinn je Aktie rechnet er für 2018 mit 2,87 Euro. Das ist gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von 16,5. Bei der Dividende geht er von einer Zahlung von 0,50 Euro, was bei einer Ausschüttung in dieser Höhe einer Dividendenrendite von 1,06 Prozent entsprechen würde.

Charttechnik





Nach einem kolossalen Anstieg von 2003 bis 2008., als der Aktienkurs von Salzgitter von 5,99 Euro auf 157,10 Euro zulegte, sackte die Notierung anschließend bis 2016 bis auf 17,10 Euro ab. Von diesem Einbruch hat sich der Titel dann bis Mitte Januar 2018 mit einem Wiederanstieg bis auf 51,84 Euro wieder etwas erholt, bevor es danach wieder einen Rücksetzer zu verkraften gab. Seit einigen Wochen steigt der Kurs nun wieder und es ist dabei immerhin gelungen, den kurzfristigen Abwärtstrend zu überwinden, was schon mal ein positives Chartsignal ist.

Profil



Die Salzgitter AG gehört zu den führenden Stahl-Technologie-Konzernen in Europa. Die Gesellschaft umfasst über 200 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Kernkompetenzen liegen in der Produktion von Walzstahl- und Röhrenerzeugnissen (Flachstahl, Profile, Grobbleche, Spundwände, Bauelemente sowie Tailored Blanks) und deren Weiterverarbeitung und Vertrieb.

In den Bereichen Profil- und Flachstahl gehört die Salzgitter AG zu den führenden Anbietern in Europa. Ein weiteres wichtiges Segment ist der Sondermaschinen- und Anlagenbau vorrangig zum Abfüllen und Verpacken von Getränken aber auch für die Produktion von Schuhen.

Auf Seite 4: Klöckner & Co





Klöckner & Co (WKN: KC0100)



Bei Klöckner & Co hat die NordLB eine bestehende Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 13,00 Euro versehen. Das heißt, dem Stahl- und Metalldistributeure traut Analyst Holger Fechner bei einem aktuellen Kurs von 10,24 Euro einen Anstieg von fast 27 Prozent zu.

Wie es weiter heißt, hat der SDAX-Vertreter erwartungsgemäß im ersten Quartal 2018 mit einer rückläufigen Ertragsentwicklung aufgewartet. Gleichzeitig habe sich der Vorstand für das Gesamtjahr 2018 aber etwas optimistischer gegeben als bisher.

Klöckner profitierte laut Fechner im ersten Quartal beim Umsatz zwar weiterhin von den verbesserten Marktbedingungen. Dennoch habe der Konzern trotz der Erfolge der aufgelegten Einsparprogramme sowie der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie (Umsatzanteil nun 19 Prozent; Geschäftsjahr 2017: 18 Prozent) aufgrund geringerer Lagereffekte im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß rückläufige Ertragskennziffern verbucht.

Trotzdem fällt der unverändert noch sehr vorsichtige Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 nun ein wenig optimistischer aus. Sollte bisher das operative Ergebnis im Gesamtjahr "unterstützt durch Optimierungsmaßnahmen und eine erhöhte Stahlnachfrage" zumindest "auf dem Niveau des Vorjahres" liegen, "selbst wenn positive Preiseffekte im Gegensatz zu 2017 weitgehend ausbleiben sollten", erwarten die Verantwortlichen "nunmehr ein leicht über dem Vorjahresniveau liegendes operatives Ergebnis".

Zusätzlich gilt weiterhin: Würde sich der aktuelle Trend zu höheren Stahlpreisen im Jahresverlauf fortsetzen, "würde sich dies zusätzlich positiv auf das operative Ergebnis auswirken". Von den teilweise verhängten Strafzöllen in den USA profitiert der Stahlhändler schon durch die daraus resultierenden Preissteigerungen.

Beim Gewinn je Aktie geht die NordLB in diesem Jahr von 0,74 Euro aus. Daraus errechnet sich ein geschätztes KGV von 13,8. Bei der Dividende sollen für das laufende Geschäftsjahr 0,30 Euro je Anteilsschein fließen. Das käme einer Dividendenrendite von 2,93 Prozent gleich. Als nächster Unternehmenstermin ist hier die Hauptversammlung am 16. Mai zu beachten.

Charttechnik





Der Aktienkurs von Klöckner ging von Mai 2011 bis August 2012 angesichts eines Rückgangs von 23,31 Euro auf 6,58 Euro gehörig auf Tiefgang. In den Jahren danach präsentierte sich der Wert sehr volatil, wobei sich die Notiz dabei aber in einer Seitwärtsrange bewegte, die von 6,58 Euro bis 12,91 Euro reichte. Erst bei einem Ausbruch daraus nach unten oder nach oben bestünde die Chance auf echte langfristige Chartsignale, alle Bewegungen dazwischen stellen nur ein Geplänkel auf Zocker-Ebene dar.

Profil



Die Klöckner & Co SE ist einer der größten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributeure im Gesamtmarkt Europa und Nordamerika. Das Hauptgeschäft der Gesellschaft liegt in der lagerhaltenden Distribution von Stahlprodukten und NE-Metallen (Nicht-Eisen-Metallen) sowie dem Betrieb von Stahl-Service-Centern. Zusätzlich werden kundenspezifische Anarbeitungsdienstleistungen wie Sägen, Plasma- und Brennschneiden, Sandstrahlen, Primern und Biegen angeboten.

Kunden der Klöckner & Co Gruppe sind überwiegend kleinere und mittelständische Unternehmen verschiedener Industriezweige wie Automobilindustrie, Bauindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Apparatebau sowie Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe.

Auf Seite 5: Aurubis





Aurubis (WKN: 676650)



Beim Kupferproduzenten und Kupferrecycler Aurubis hat die NordLB die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 90,00 Euro garniert. Anlageurteil und Kursvorgabe wurden am 27. April bestätigt und auf dieser Basis errechnet sich bei einem derzeitigen Kurs von 76,46 Euro ein Aufwärtspotenzial von 17,7 Prozent.

Die Gesellschaft hat gemäß vorläufigen Angaben im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 das operative Ergebnis vor Steuern (operatives EBT) um rund sieben Prozent auf 107 Millionen Euro erhöht. Das heißt, gemessen daran konnte Aurubis die Markterwartungen beim operativen Gewinn vor Steuern übertreffen.

Vor dem Hintergrund der guten Entwicklung beim Vorsteuerergebnis hob der Vorstand zudem die Jahresprognose beim operativen Gewinn vor Steuern an. Dabei war die bisherige Beibehaltung der Prognose zuletzt am Markt bemängelt worden. Doch hatte der traditionell konservativ ausfallende Ausblick bereits Luft nach oben gelassen, wie die NordLB betont.

Mit dem zwischenzeitlich vertraglich fixierten Verkaufsprozess des Segments Flat Rolled Products (FRP) verdeutlichte der Vorstand laut Fechner seinen Umsetzungswillen der neuen strategischen Ausrichtung auf das Multi-Metall-Geschäft und dessen bereits skizziertes Wachstumspotential. Vor diesem Hintergrund bekräftigte die NordLB die bestehende Kaufempfehlung für das MDAX-Mitglied.

Beim Gewinn je Aktie sollen im Geschäftsjahr 2017/18 5,57 Euro hängen bleiben. Das ergibt ein geschätztes KGV von 8,9. Die Dividende taxiert man zudem auf 1,60 Euro je Anteilsschein. Das wiederum würde auf eine Rendite von 2,09 Prozent hinauslaufen. Was ansonsten den Unternehmensterminkalender angeht, steht am 15. Mai die Vorlage des vollständigen Zwischenberichts zum Verlauf des 2. Quartals sowie des 1. Halbjahres 2017/18 an.

Charttechnik





Beim Aktienkurs von Aurubis geht es zwar traditionell volatil zu. Anzuerkennen ist aber, dass es der Titel letztlich geschafft hat, seit 2003 einen Aufwärtstrend auszubilden. In der Spitze konnte sich der Wert dabei seitdem verzehnfachen. Im Februar gab es im Zuge der erwähnten volatilen Ausschläge wieder einen heftigen Rücksetzer, inzwischen scheint die Notiz aber dabei zu sein, auch diese Scharte wieder auszubügeln.

Profil



Die Aurubis AG ist einer der weltweit größten Kupferproduzenten und Kupferrecycler. Das Unternehmen produziert börsenfähige Kupferkathoden aus Kupferkonzentraten, Altkupfer und anderen Recyclingrohstoffen. Diese werden im Konzern zu Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Walzprodukten, Bändern sowie Spezialdrähten und Profilen aus Kupfer und Kupferlegierungen weiterverarbeitet.

Zudem gehören Edelmetalle und eine Reihe anderer Produkte wie Schwefelsäure und Eisensilikat zum Angebot. Zu den Kunden von Aurubis gehören u. a. Unternehmen der Kupferhalbzeugindustrie, der Elektro-, Elektronik- und der Chemieindustrie, sowie Zulieferer für die Branchen Erneuerbare Energien, Bau- und Automobilindustrie.

Auf Seite 6: ThyssenKrupp





ThyssenKrupp (WKN: 750000)



Beim DAX-Mitglied ThyssenKrupp rät die NordLB zum Kauf und da das Kursziel 30,00 Euro beträgt, ist man hier auch ziemlich optimistisch. Schließlich müsste der Titel bei einem aktuellen Kurs von 22,40 Euro um 33,9 Prozent zulegen, um diese Vorgabe zu erreichen.

Der Industriekonzern, der auch stark im Stahlgeschäft verankert ist, präsentierte im Zuge der Bekanntgabe von Zahlen für das erste Quartal 2016/17 erwartungsgemäß weitere Fortschritte beim operativen Ergebnis und dabei die Konsenserwartung erfüllen. Auch die Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18, in dem weitere Fortschritte bei der strategischen Weiterentwicklung erwartet werden, wurde bestätigt, wie die NordLB festhält.

Konkret werde beim bereinigten Gewinn vor Steuern und Zinsen eine "deutliche Steigerung" auf 1,8 bis 2,0 Milliarden Euro (2016/17 fortgeführte Aktivitäten: 1,722 Milliarden Euro) erwartet, die "einen deutlich positiven Jahresüberschuss über dem Vorjahreswert" ermöglichen soll. Im zweiten Quartal solle das bereinigte EBIT bei einer nur rückläufigen Entwicklung im Segment Elevator weiter auf 500 Millionen Euro steigen, während im dritten Quartal alle Bereiche eine positive Tendenz im Vergleich zum Vorjahresquartal aufweisen sollen.

Auch nach Einschätzung von Fechner sollen dank des Transformationsprozesses und des laufenden Effizienzprogramms erneut operative Verbesserungen im Geschäftsjahr 2017/18 erreicht werden. Eine Haltung, die vom guten Auftragsverlauf unterstützt werde. Unverändert soll das Industriegeschäft gestärkt werden.

Mit dem angestrebten Stahl-Joint Venture mit Tata Steel, bei dem weitere Fortschritte erzielt worden seien, habe ThyssenKrupp Schulden reduzieren und die Eigenkapitalquote stärken können. Für die NordLB Gründe genug, um bei der Aktie von ThyssenKrupp weiter zum Kauf zu raten.

Für das laufende Geschäftsjahr kalkuliert man mit einem Gewinn je Aktie von 1,57 Euro, was auf ein geschätztes KGV von 14,3 hinausläuft. Bei einer erwarteten Dividendenzahlung von 0,20 Euro ergibt sich außerdem eine Rendite von 0,89 Prozent. Ergebnisse für das zweite Quartal 2017/18 gibt es hier am 15. Mai.

Charttechnik





Bei ThyssenKrupp handelt es sich traditionell um eine Sägezahn-Aktie. Das heißt, fallende und steigende Kurse wechseln sich regelmäßig ab und echte langjährige Kurstrends sind hier zumeist Mangelware. Das war auch in den vergangenen Jahren nicht anders und als Folge davon kostet der Titel aktuell so viel wie bereits 2010. Zuletzt bewegte sich der Kurs in einer Spanne von 20,93 Euro und 26,83 Euro und weil sich der Kurs aktuell noch etwas näher am unteren Ende dieser Range bewegt, geht es momentan eher darum, diese Unterstützung nicht zu unterschreiten, als davon zu träumen, nach oben auszubrechen.

Profil



Die ThyssenKrupp AG ist ein weltweit tätiger Industriekonzern mit den Schwerpunkten Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen. Die Gesellschaft besetzt in ihren Kernbereichen Steel, Stainless, Elevator, Technologies und Services überwiegend Top-3-Positionen in den relevanten Märkten. Das Produkt- und Leistungsspektrum reicht dabei von Flachstahl über den Handel mit Werk- und Rohstoffen bis hin zu Personenbeförderungsanlagen.

Ergänzt wird das Angebot durch die Herstellung von hochwertigen Komponenten, die in den verschiedensten Fahrzeugen und Maschinen zum Einsatz kommen. Die ThyssenKrupp AG ist in über 80 Ländern mit eigenen Gesellschaften, Niederlassungen und Büros vertreten. Im September 2017 gab ThyssenKrupp die geplante Fusion seiner Stahlsparta mit dem indischen Konkurrenten Tata bekannt.