Im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 hatte die Gruppe 2,3 Prozent geschafft. "Wir arbeiten nun auch an der nächsten Phase unserer Transformation, in der wir uns zunehmend wieder den Wachstumschancen in den Geschäften widmen werden", sagte Merz. Für den Free Cashflow vor M&A strebe Thyssenkrupp einen signifikant positiven Wert durch weitere Fortschritte bei der Performance an. Zudem sei die Rückkehr zu verlässlichen Dividendenzahlungen ein klares Ziel.
Merz hat den Traditionskonzern in den vergangenen zwei Jahren auf Rendite getrimmt, Kosten gesenkt, Tausende Stellen gestrichen und Geschäftsbereiche verkauft - allen voran die Aufzugssparte, die für rund 17 Milliarden Euro versilbert wurde. Merz erklärte, die Trennung von der Ertragsperle des Konzerns sei nicht leicht gefallen. Durch die Einnahmen seien aber die Voraussetzungen für die Umwandlung geschaffen worden. "Wir bringen Thyssenkrupp zurück in die Erfolgsspur - mit wettbewerbsfähigen Geschäften, die Geld verdienen und profitabel wachsen", sagte sie. "Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und die aktuelle Lieferketten-Thematik kommen wir gut voran."
MERZ: VIELE KLEINE SCHRITTE - KEIN BIG BANG Merz machte deutlich, dass sie weiter nach und nach den Umbau vorantreiben werde. "Es wird keinen Big Bang geben." Ziel sei die Schaffung einer leistungsfähigen "Group of Companies" mit starken, eigenständigen Geschäften und einem klar strukturierten Portfolio. "Bei der Steigerung unserer Performance bleibt noch viel zu tun", betonte Finanzchef Klaus Keysberg. "Ein nachhaltig positiver Cashflow ist unser erklärtes Ziel."
Der Start in das neue Geschäftsjahr sei gut gelaufen, sagte er. Der Umsatz werde dank gestiegener Preise deutlich höher ausfallen als im Vorjahresquartal als der Konzern 7,3 Milliarden Euro eingefahren hatte. Einer Präsentation zufolge wird auch das bereinigte Ebit im ersten Quartal höher ausfallen als die 78 Millionen Euro zuvor.
Materials Services, Industrial Components und Automotive Technology will Thyssenkrupp innerhalb der Gruppe weiterführen. Für Materials Services strebt Thyssenkrupp mittelfristig eine Marge von zwei bis drei Prozent an, für Industrial Components mindestens zehn Prozent, für Automotive Technology sieben bis acht Prozent und für Steel Europe und Marine Systems sechs bis sieben Prozent.
Offen ist die Zukunft der Stahlsparte, die verselbstständigt werden soll. Die Marine-Tochter könnte eigenständig bleiben, mit Partnern zusammengehen oder in Deutschland und Europa fusionieren. Die Wasserstoff-Tochter Uhde Chlorine Engineers (UCE) wird wohl teilweise an die Börse gebracht. Weitere Informationen zu diesem Geschäft will Thyssenkrupp in einem separaten Kapitalmarkttag am 13. Januar 2022 veröffentlichen.
rtr