Die Berliner Immobiliengesellschaft TLG hat zum ersten Mal seit dem Börsengang vor gut einem Jahr den Aktienmarkt angezapft. Das im Kleinwerteindex SDax gelistete Unternehmen brachte eine Kapitalerhöhung um zehn Prozent über Nacht bei institutionellen Investoren unter. Mit dem Erlös von 101 Millionen Euro will die TLG weitere Immobilien kaufen. Die 6,13 Millionen neuen Aktien wurden zu je 16,60 Euro zugeteilt, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. "Das zusätzliche Eigenkapital ermöglicht es uns, unsere Wachstumsstrategie weiter voranzutreiben", sagte Vorstand Peter Finkbeiner. "So sind wir mit dem erzielten Emissionserlös in der Lage, zusätzlich bis zu 200 Millionen Euro in weitere Ankäufe zu investieren."
Damit könne das TLG-Portfolio an Büro- und Handelsimmobilien auf zwei Milliarden Euro steigen. Aussichtsreiche Chancen dafür würden bereits geprüft. Seit dem Börsengang im Oktober 2014 habe das Unternehmen bereits Objekte für 280 Millionen Euro gekauft.
Der Preis für die neuen Aktien lag knapp drei Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs vom Dienstag. Am Mittwoch gaben TLG an der Börse um zwei Prozent auf 16,75 Euro nach. Begleitet wurde die Emission von der Commerzbank und der UBS.
Die TLG ist bereits die zweite deutsche Immobilienfirma, die den Aufwärtstrend an der Börse für eine Kapitalerhöhung nutzt: Ende der vergangenen Woche hatte LEG Immobilien binnen weniger Stunden 300 Millionen Euro eingesammelt.
Reuters