Die Gewerbeimmobilienfirma TLG schraubt nach einem Gewinnsprung in den ersten sechs Monaten ihr Jahresziel hoch. 2015 wird nun ein operatives Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO) von etwa 63 Millionen Euro angepeilt, wie das Berliner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bislang hieß es, das Vorjahresergebnis von 52 Millionen solle um mindestens zehn Prozent übertroffen werden. Per Ende Juni standen aber bereits 31 Millionen Euro zu Buche, ein Plus von fast einem Fünftel.

Der US-Investor Lone Star hatte die Büros, Geschäfte und Hotels der ehemaligen Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) in einem Privatisierungsverfahren vom Bund gekauft und das Unternehmen im Herbst 2014 an die Börse gebracht. Inzwischen hat sich die TLG in den SDax hochgearbeitet. Wer von Anfang an mit dabei war, hat ordentlich Geld verdient: Der Ausgabepreis der Aktie lag bei 10,75 Euro. Am Donnerstag notierte das Papier sieben Prozent fester bei 16,85 Euro - über dem Substanzwert der Immobilien - und war damit größter Gewinner im Kleinwerteindex. Lone Star nutzte die rasante Kursentwicklung unlängst für den Komplettausstieg. Größter Anteilseigner ist inzwischen ein Staatsfonds aus Singapur, der Streubesitz liegt bei über 80 Prozent.

TLG verwaltete per Ende Juni einen Immobilienbestand im Wert von 1,6 Milliarden Euro. Im Wesentlichen ist das Unternehmen ein Bestandshalter, der von den Mieterlösen lebt. Ankäufe und Verkäufe von Immobilien gibt es nur, um das Portfolio zu optimieren. Damit unterscheidet sich TLG von den Rivalen Alstria Office und DIC Asset, die mitunter auch riskantere Projektentwicklungen übernehmen.

Reuters