Die Kurse am deutschen Aktienmarkt sind jüngst zwar auf Konsolidierungskurs eingeschwenkt, die langfristigen charttechnischen Aufwärtstrends sind aber nach wie vor intakt. Das gilt nicht zuletzt auch für das Nebenwerte-Segment, das im laufenden Bullenmarkt den Aufschwung anführt.

Nach mehr als achteinhalb Jahren Hausse stellen sich viele Anleger dennoch die Frage, wie lange das noch so weiter gehen kann mit den steigenden Notierungen. Doch Analysten finden weiterhin Aktien, die aus ihrer Sicht kaufenswert sind.

Besonders viele Einschätzungen zu einzelnen Aktien gibt es in Phasen wie aktuell, wenn die Berichtssaison auf Hochtouren läuft. BÖRSE ONLINE verfolgt diese Empfehlungen intensiv und berichtet immer wieder ausführlich über die vielfältigen Analystenmeinungen.

Mit im Fokus stehen dabei auch die Einschätzungen der französisch-deutschen Investmentbank Oddo BHF. Wir haben die Empfehlungen der dortigen Analysten durchforstet und sind dabei in den vergangenen Wochen auf fünf Aktien aus dem Nebenwerte-Segment gestoßen, denen deutlich Luft nach oben zugebilligt wirdn und die wir auf den nächsten Seiten etwas näher vorstellen. Die Kursziele der Favoriten von Oddo BHF bewegen sich dabei um 26 Prozent bis 65 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: SNP Schneider-Neureither





SNP Schneider-Neureither



Zu den Mitfavoriten von ODDO BHF im deutschen Nebenwertesegment zählt SNP Schneider-Neureither. Die Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 45,00 Euro ausgestattet. Theoretisch lässt das diesem Wert ein Kurspotenzial von fast 46 Prozent.

Zu beachten ist allerdings, dass die Vorgabe im Oktober um drei Euro von 48,00 Euro gesenkt wurde. Das war eine Reaktion auf die damals vorgelegten Geschäftszahlen. Jedoch war es dabei so, dass der IT-Spezialist in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres den Umsatz um 40,8 Prozent auf 81,0 Millionen Euro gesteigert hat und damit bereits nach neun Monaten einen Konzernumsatz nahezu auf dem Niveau des Gesamtumsatzes des Vorjahres erzielt hat. Zudem erhöhte der Vorstand die Prognose für den Konzernumsatz auf rund 120 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr (bisherige Umsatzerwartung: rund 110 Millionen Euro).

Klingt gut, doch was weniger gut ankam, war die Meldung, wonach unbereinigt ein negatives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von -0,5 Millionen Euro (im Vorjahr 6,3 Millionen Euro) angefallen ist. Zudem ruderten die Verantwortlichen mit Blick auf das Gesamtjahr zurück. Den neuen Angaben zufolge ist jetzt von einem weitgehend ausgeglichenen operativen Konzernergebnis die Rede, während zuvor eine EBIT-Marge von 7-12 Prozent erwartet worden war. Zur Begründung hieß es, es seien einmalige Sonderaufwendungen und Wachstumskosten angefallen sowie geringer als erwartete Softwareumsätze.

Von dieser Nachricht war auch der bei ODDO BHF zuständige Analyst Henning Steinbrink nicht angetan. Kein Wunder, schließlich hatte er zuvor mit einer EBIT-Marge für 2017 von rund 5,5 Prozent gerechnet. Diese Prognose musste er nach unten anpassen und auch die mittelfristige Vorhersage für die EBIT-Gewinnspanne hat Steinbrink auf zwölf Prozent gesenkt.

Aus Sicht des Analysten sollte sich 2017 aber nur als ein Übergangsjahr erweisen, bevor es wieder aufwärts geht. Für 2018 rechnet er jedenfalls mit einem Gewinnanstieg auf 1,34 Euro und für 2019 stellt er 2,21 Euro in Aussicht. Damit die Rechnung aufgeht, sei es aber wichtig, dass es SNP schafft, Akquisitionen gut zu integrieren. Um die gute Marktstellung zu verteidigen, sei es wichtig gewesen, Anfang 2017 einige Restrukturierungen vorzunehmen.

Charttechnik



Wer die Aktie von SNP von Anfang 2005 bis Februar 2017 im Depot hatte, der darf sich glücklich schätzen. Denn in dieser Zeit explodierte der Kurs förmlich von gut 0,50 Euro auf 49,09 Euro. Das heißt, wer rund 5.000 Euro investierte, hat darauf in der Spitze mehr als 490.000 Euro gemacht. Zu beachten ist allerdings, dass sich zuletzt ein mittelfristiger Abwärtstrend breit gemacht hat, der die Notiz im bisherigen Tief bis auf 28,49 Euro zurückwarf. Erst wenn es gelingt diesen Abwärtstrend zu brechen, ist die Aktie auch charttechnisch wieder interessant.



Profil



SNP unterstützt Organisationen dabei, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und neue Technologien zu nutzen. Software und Services der SNP vereinfachen es, betriebswirtschaftliche oder technische Änderungen in den Geschäftsanwendungen umzusetzen. SNP CrystalBridge(R) und SNP Transformation Backbone(R) with SAP LT sind zusammen die weltweit führende Software Suite für Datentransformationen, die Änderungen in IT-Systemen automatisiert analysiert, umsetzt und nachverfolgt. Nach Unternehmensangaben bietet das Qualitätsvorteile, gleichzeitig würden Zeitaufwand und Kosten bei Transformationsprojekten signifikant reduziert.

Die SNP Gruppe beschäftigt weltweit über 1300 Mitarbeiter. Das Unternehmen mit Stammsitz in Heidelberg plant 2017 einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro. Kunden sind global agierende Konzerne aus allen Branchen. Die SNP wurde 1994 gegründet, ist seit dem Jahr 2000 börsennotiert und seit August 2014 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

Auf Seite 3: Vectron Systems





Vectron Systems



Beim zweiten Mitfavoriten Vectron Systems ist die Kaufempfehlung von ODDO BHF mit einem Kursziel von 34,000 Euro ausgestattet. Um diese Vorgabe zu erreichen, müsste der Titel um 65 Prozent zulegen.

Der Hersteller von Kassensystemen hat für die ersten neun Monate ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von zwölf Prozent auf 25,41 Millionen Euro erzielt. Das EBITDA stieg gleichzeitig um 21 Prozent auf 2,39 Millionen Euro und das Nettoergebnis wuchs sogar um 76 Prozent auf 1,30 Millionen Euro.

Der Vorstand hofft, dass die gesetzlich vorgeschriebene Umstellung der Kassensysteme weitere positive Geschäftsimpulse nach sich zieht. Zumindest hätten bislang noch immer 30-40 Prozent der Kunden ihre Kassensysteme nicht umgestellt. Mit Hilfe einer großangelegten Marketingkampagne verspricht man sich davon Umsatzimpulse für das vierte Quartal.

Auch der zuständige ODDO BHF-Analyst Henning Steinbrink erhofft sich davon ab dem vierten Quartal 2017 wieder eine neue Auftragswelle, nachdem das Interesse im dritten Quartal etwas abgeflacht sei. Hoffnung setzt er außerdem auf die Kooperation mit Coca Cola. Diese Zusammenarbeit verursachte zuletzt bei Vectron erhebliche Ausgaben für Mitarbeiter, Dienstleister und Technologie, doch wenn es nach dem Willen der Verantwortlichen geht, dann soll die Kooperation bald Früchte tragen. Ab 2018 sollen die damit verbundenen Angebote an den Markt kommen.

Nach der Vorlage der Neunmonatszahlen hat ODDO BHF das Kursziel für Vectron Systems zwar unverändert gelassen, die Schätzung für den Gewinn vor Steuern und Zinsen für das Geschäftsjahr aber von 4,5 Millionen auf 3,0 Millionen Euro gesenkt.

Für 2018 rechnet Steinbrink mit einem Gewinn je Aktie von 0,54 Euro. Gegenüber den für 2017 erwarteten 0,27 Euro wäre das eine deutliche Verbesserung. Den Schätzungen zufolge sollen 2019 dann 0,72 Euro herausspringen. Das sind überzeugende Wachstumsraten. Allerdings ist auch die Bewertung selbst mit Blick auf 2019 mit einem geschätzten KGV von 28,6 Prozent ziemlich anspruchsvoll.

Charttechnik



Wer nach mehreren Jahren des Abstiegs Ende 2013 die Entscheidung traf, bei Vectron zu investieren, der öffnete sich damit die Tür zu einer Goldgrube. Denn von Ende 2013 bis Anfang Juni 2017 explodierte der Kurs von 1,74 Euro auf 39,25 Euro. Doch anschließend machte sich eine Korrektur breit, welche die Notiz fast bis auf 20,00 Euro zurückwarf. Derzeit versucht sich der Titel auf dem tieferen Niveau an einer Bodenbildung. Aus dem charttechnischen Blickwinkel heraus sollte aber erst neu investiert werden, sobald dieser Versuch erfolgreich abgeschlossen ist.



Profil



Mit über 200.000 Installationen in mehr als 30 Ländern zählt die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistete Vectron Systems AG zu den größten europäischen Herstellern von Kassensystemen und ist Marktführer in vielen Branchen.

Weltweit werden die Produkte des Technologieführers ausschließlich über ein Netz von rund 300 Fachhandelspartnern vertrieben. Das Unternehmen sieht sich in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den BeNeLux-Staaten als Marktführer in den Zielbranchen Bäckerei und Gastronomie. Das Endkundenspektrum reicht von der Ein-Kassen-Installation im Kleinstadt-Restaurant bis zum 1.000 Kassen-Netzwerk, zum Beispiel für Klier, die größte europäische Friseurkette.

Auf Seite 4: Cenit





Cenit



Ein weiterer Favorit von ODDO BHF aus dem deutschen Nebenwertesegment heißt Cenit. Das Kursziel ist hier im Zuge einer Kaufempfehlung auf 25,40 Euro festgezurrt. Das verspricht im Falle einer Zielerreichung einen Anstieg von rund 26 Prozent.

In den ersten neun Monaten 2017 hat der Anbieter von Beratungsleistungen den Umsatz um 13 Prozent auf 102,2 Millionen Euro gesteigert. Dagegen sank der Gewinn vor Steuern und Zinsen um 7,9 Prozent auf 7,519 Millionen Euro. Auch beim Ergebnis je Aktie ging es von 0,64 Euro auf 0,56 Euro nach unten.

Der Auftragseingang kletterte aber von 84,52 Millionen Euro auf 98,708 Millionen Euro. Und nach der Übernahme des Unternehmens Keonys hat der Vorstand die Prognose zum Umsatzwachstum im laufenden Jahr bei gleichbleibendem EBIT auf 25 Prozent angehoben.

Aus Sicht von ODDO BHF sind die gemeldeten Geschäftszahlen letztlich weitgehend wie erwartet ausgefallen. Man sieht Cenit in einem Übergangsjahr, in dem die Weichen für künftiges Gewinnwachstum gestellt werden. Auch bestehe die Chance auf mittelfristig anziehende Gewinnspannen.

Als Kaufgründe finden unter anderem eine attraktive Dividendenrendite, eine solide finanzielle Basis sowie die Fähigkeit zur Generierung eines starken Cash Flows positiv Erwähnung. Das seien alles Gründe, welche die Bewertung untermauern dürften.

Die Schätzung für den Gewinn je Aktie sieht für 2017 einen Wert von 0,85 Euro vor. In den beiden Folgejahren sehen die Kalkulationen 1,11 Euro und 1,35 Euro vor. Daraus errechnet sich für das übernächste Jahr ein geschätztes KGV von knapp 19. Bei der Dividende rechnet man bis auf weiteres mit jährlichen Zahlungen von 1,00 Euro je Aktie. Daraus ergibt sich zum derzeitigen Aktienkurs eine Dividendenrendite von knapp fünf Prozent.

Charttechnik



Die Aktie von Cenit hat sich im laufenden Bullenmarkt sehr gut entwickelt. Das ist wohl ein zulässiges Urteil, wenn man bedenkt, dass der Kurs seit März 2009 bis Juli 2017 von 2,43 Euro auf 23,90 Euro gestiegen ist. Obwohl das erwähnte Rekordhoch erst einige Monate alt ist, darf es nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kurs seit Ende 2015 in einem Seitwärtstrend steckt. Dieser bewegt sich zwischen 15,93 Euro und 23,90 Euro. Erst wenn daraus ein Ausbruch nach oben oder nach unten erfolgt, ergeben sich neue nachhaltige charttechnische Handelssignale.



Profil



Cenit ist ein unabhängiges IT Software- und Beratungshaus für Geschäftsprozesse in der Fertigungsindustrie und für Finanzdienstleister. Die 1988 gegründete Gesellschaft sieht sich dabei als Partner für die digitale Transformation von Unternehmen. Den Kunden bietet man weitreichende Möglichkeiten zur Optimierung der horizontalen und vertikalen Geschäftsprozesse an. Innovative Technologien aus den Bereichen Product Lifecycle Management, Digitale Fabrik und Enterprise Information Management schaffen dafür die Basis. Cenit beschäftigt rund 700 Mitarbeiter, die weltweit an 25 Standorten in acht Ländern Kunden aus den Branchen Automobil, Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau, Werkzeug- und Formenbau, Finanzdienstleistungen, Handel und Konsumgüter betreuen.

Auf Seite 5: Tom Tailor





Tom Tailor



Optimistisch gestimmt ist ODDO BHF auch für Tom Tailor. Die Kaufempfehlung ist in diesem Fall mit einem Kursziel von 11,50 Euro garniert. Das lässt der Notiz trotz der seit Mitte 2016 bereits verbuchten deutlichen Kurssteigerungen noch immer 26,6 Prozent Luft nach oben.

Was den Geschäftsverlauf angeht, legen die für die ersten neun Monate im Geschäftsjahr 2017 veröffentlichten Ergebnisse nahe, dass der Modekonzern bei seinem Konzernumbau vorankommt. Jedenfalls verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Amortisationen und Abschreibungen um 66 Prozent auf 52,8 Millionen Euro. Zugleich wurde beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus einem Minus von vier Millionen ein Plus von 26,1 Millionen Euro.

Beim Umsatz ging es im Berichtszeitraum leicht um 1,3 Prozent auf 686,2 Millionen Euro nach unten und Produkt-, Länder- sowie Filialschließungen sprechen dafür, dass dieser Negativtrend zunächst auch noch anhält. Die im ersten Quartal gekürzte Jahresprognose blieb dieses Mal unverändert und besteht etwas unpräzise aus einem stark steigenden Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Amortisationen und Abschreibungen. Allerdings dürfte der Umsatz weiterhin in die Knie gehen. Dafür sorgen allein schon Produkt-, Länder- und Filialschließungen im Zuge der aktuellen Restrukturierung.

In Reaktion auf diese Angaben erhöhte ODDO BHF das Kursziel von 10,00 Euro auf die bereits erwähnten 11,50 Euro. Bei den angewandten Bewertungsmodellen ist es beim abgezinsen Cash Flow-Modell beispielsweise so, dass der zuständige Analyst Martin Decot eine langfristige EBITDA-Marge von elf Prozent unterstellt, während das Unternehmen selbst einen Wert von mehr als zwölf Prozent anstrebt.

Allgemein hieß es ansonsten zu den Ergebnissen, die erhöhten Schätzungen für die Bruttogewinnspannen und niedrigere Abschreibungen würden die höheren Marketingaufwendungen mehr als kompensieren.

Beim angepassten Gewinn je Aktie geht Tom Tailor für 2017 von 0,48 Euro je Aktie aus. Für die beiden Folgejahre sehen seien Kalkulationen Verbesserungen auf 0,70 Euro und 0,97 Euro je Anteilsschein vor. Auf Basis des Kursziels von 11,50 Euro ergeben sich daraus laut Decot geschätzte KGVs von 16,4 und von 11,9. Das seien Relationen, die bei dieser Bewertungskennziffer durch den Branchendurchschnitt gedeckt seien, so das Urteil.

Charttechnik



Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens haben bei Tom Tailor den Aktienkurs von Mai 2013 bis Juli 2016 von 18,39 Euro bis auf 3,12 Euro absacken lassen. Seitdem hat sich die Notiz aber markant erholt. Im Zuge dieser Bewegung wurde nicht nur der Abwärtstrend gebrochen, sondern auch ein mittelfristiger Aufwärtstrend etabliert. Dieser ist nach wie vor intakt, der Titel muss aber gleichzeitig aufpassen, nicht in einen mittelfristigen Seitwärtstrend zurückzufallen.



Profil



Die Tom Tailor Group fokussiert sich als international tätiges, vertikal ausgerichtetes Modeunternehmen auf sogenannte Casual Wear und bietet diese im mittleren Preissegment an. Ein umfangreiches Angebot an modischen Accessoires erweitert das Produktportfolio. Das Unternehmen deckt mit seinen Marken Tom Tailor und Bonita die unterschiedlichen Kernsegmente des Modemarkts ab.

Die Marke Tom Tailor wird durch die Segmente Retail und Wholesale vertrieben, also sowohl durch eigene Monolabel-Geschäfte als auch durch Handelspartner. Hierzu zählen 454 Tom Tailor Filialen sowie 191 Franchise-Geschäfte, 2.439 Shop-in-Shops und rund 7.447 Multi-Label-Verkaufsstellen. Damit ist die Marke in über 35 Ländern präsent.

Auf Seite 6: Paion





Paion



Die Aktie von Paion stuft ODDO BHF mit neutral ein. Das ist insofern interessant, als sich das Kursziel auf 3,50 Euro beläuft. Denn das ist eine Vorgabe, die sich um 35 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt.

Das Spezialpharma-Unternehmen meldete für die ersten neun Monate einen Fehlbetrag von 8,508 Millionen Euro. Das war nicht nur eine deutliche Verbesserung gegenüber dem im Vorjahreszeitraum verbuchten Minus von 16,061 Millionen Euro sondern war auch besser als der von ODDO BHF erwartete Verlust von 9,5 Millionen Euro.

Die Vorgabe für das Gesamtjahr ließ der Vorstand aber unverändert. Folglich gab es auch keine Veranlassung, an der Einschätzung zu der Aktie viel zu ändern. Das heißt, die Verantwortlichen rechnen nach wie vor mit einem Minus von 12-14 Millionen Euro nach einem Verlust von 20,1 Millionen Euro im Vorjahr.

Nach den Schätzungen der deutsch-französischen Investmentbank fällt auch 2018 ein Verlust von umgerechnet 0,10 Euro je Aktie an. 2019 soll dann aber ein Gewinn von 0,10 Euro je Anteilsschein herausspringen.

Mitentscheidend für die weiteren kurzfristigen Kursaussichten wird sein, wie es mit dem US-Phase-III-Entwicklungsprogramm für Remimazolam (mehr dazu unten bei den Profilangaben) in der Indikation Kurzsedierung weitergehen wird. Das wichtigste Ziel des Unternehmens für den Rest des Jahres lautet jedenfalls, die noch laufende klinische Studie in den USA und die Übergabe an Cosmo Pharmaceuticals zu erreichen, um so die Einreichung eines Zulassungsantrages voranzutreiben.

Charttechnik



Anleger, die bei Paion am Ball sind, brauchen starke Nerven. Denn der Titel ist bekannt für teilweise sehr heftige Kursschwankungen. Früher ging es dabei zumeist bergab, während von Mitte 2013 bis März 2014 eine starke Kursexplosion zu beachten war. Seitdem geht es zwar weiter volatil zu, aller letztlich tendiert die Notiz weitgehend seitwärts. Das heißt, nachhaltige charttechnische Handlungssignale sind hier momentan noch nicht wirklich zu sehen.



Profil



Die Paion AG ist ein börsennotiertes Specialty-Pharma-Unternehmen, das innovative Wirkstoffe zur Anwendung bei ambulanter und im Krankenhaus durchgeführter Sedierung, Anästhesie sowie in der Intensivmedizin mit dem Ziel einer späteren Vermarktung entwickelt. Die Leitsubstanz von Paion ist Remimazolam, ein intravenös verabreichtes, ultrakurz wirkendes und gut steuerbares Benzodiazepin-Sedativum und -Anästhetikum, welches sich am Ende der klinischen Entwicklung für Kurzsedierungen in den USA befindet. Aktuell fokussiert Paion die operativen und finanziellen Ressourcen hauptsächlich auf den erfolgreichen Abschluss des klinischen US-Entwicklungsprogramms für Kurzsedierungen.

Außerhalb der USA hat sich Paion bis dato auf die Entwicklung von Remimazolam in der Indikation Allgemeinanästhesie konzentriert. Ein vollständiges klinisches Entwicklungsprogramm in der Allgemeinanästhesie wurde in Japan abgeschlossen und Paion bereitet derzeit einen Zulassungsantrag für Japan vor. In der EU plant Paion aktuell die Fortführung des klinischen Entwicklungsprogramms. Die Entwicklung für die Sedierung auf der Intensivstation ist Teil des längerfristigen Entwicklungsplans für Remimazolam.