"In diesem Jahr werden sich Einsparungen und Aufwendungen für die Neuausrichtung aufwiegen." Daher rechne er 2016 lediglich mit einem stagnierenden operativen Gewinn (Ebitda) bei einem moderat steigendem Umsatz. Die Neuausrichtung wie auch die eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung würden dann in 2017 zu Einsparungen von zwölf Millionen Euro führen und erst Ende 2018 die angepeilten 20 Millionen erreichen.

"Die Textilbranche durchläuft eine rasante Veränderung. Die Digitalisierung eröffnet neue Angebots- und Service-Welten, zugleich verändern sich Einkaufsverhalten der Kunden und Kaufentscheidungen werden kurzfristiger", sagte Holzer. Er wolle daher unter anderem das Online-Geschäft weiter ausbauen, das derzeit bei der Marke Tom Tailor über zehn Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. "Wir wollen in dem Bereich Richtung 20 Prozent gehen." Neben dem eigenen Online-Auftritt vertreibt Tom Tailor seine Kleidung unter anderem über Zalando

2015 war die Modefirma mit ihren Marken Tom Tailor und Bonita wegen ihres Konzernumbaus und Problemen im neuen Logistiklager knapp an einem Verlust vorbeigeschrammt. Das Ebitda sank um 20 Prozent auf 67,6 Millionen Euro, netto blieben 2015 gerade noch 100.000 Euro übrig nach 10,8 Millionen Euro im Jahr zuvor. Der Umsatz legte um 2,5 Prozent auf 955,9 Millionen Euro zu.

Holzer hat dem Modeunternehmen ein Sparprogramm verordnet, das unter anderem bis zu 100 Stellenstreichungen in der Verwaltung vorsieht sowie die Schließung von 80 bis 100 weniger rentabler Filialen. Zudem will er das Expansionstempo drosseln und nur noch etwa 30 neue Geschäfte für seine Marken Tom Tailor und Bonita eröffnen, 2015 waren es netto noch 100.

Reuters