Der Modefirma Tom Tailor haben Investitionen in die Konzerntochter Bonita im ersten Halbjahr einen höheren Verlust eingebrockt. Die Sommerkollektionen kamen derweil bei den Kunden an, so dass die Erlöse in den ersten sechs Monaten stiegen. "Wir sind mit der Entwicklung in der ersten Jahreshälfte insgesamt zufrieden", teilte Vorstandschef Dieter Holzer am Dienstag mit. Tom Tailor sei im zweiten Quartal in allen Segmenten entgegen dem Branchentrend gewachsen. Erklärtes Ziel bleibe es aber, "den Umsatz auf vergleichbarer Fläche zu stärken und die Ertragskraft zu erhöhen."
Holzer bekräftigte seine Jahresprognose, den Umsatz 2015 "moderat im einstelligen Prozentbereich zu steigern und eine bereinigte Ebitda-Marge auf Vorjahresniveau zu erzielen."
Während der Textilmarkt insgesamt in den ersten sechs Monaten um zwei Prozent schrumpfte, legte der Tom-Tailor-Umsatz um 3,8 Prozent auf 441,5 Millionen Euro zu. Bonita erwirtschaftete davon 159 Millionen Euro, ein Plus von 3,4 Prozent. Expansionskosten sorgten indes für einen Rückgang des operativen Gewinns (Ebitda) um knapp 14 Prozent auf 26,3 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge erreichte damit 5,4 (Vorjahr: 6,9) Prozent. Der Nettoverlust stieg um 55 Prozent auf 8,2 Millionen Euro.
Tom Tailor hatte Bonita Mitte 2012 übernommen. Die Integration verlief holprig und sorgte zwischenzeitlich für Verluste im Konzern. Inzwischen hat Holzer die Kette mit ihrer Mode für über 40-Jährige umgekrempelt, den Vertrieb gestrafft, neue Kollektionen entwickelt und den Geschäften ein moderneres Image verliehen.
Reuters