Europäische Aktien standen in den vergangenen Jahren nicht gerade weit oben in der Gunst internationaler Investoren. Diese steckten ihr Geld lieber in andere Regionen, ganz weit oben in der Beliebtheitsskale rangierte dabei zumeist die USA. Als Spaßbremse wirkte im Falle von Europa die zumeist als etwas verstaubt wahrgenommene Politik sowie die nicht gerade vor Dynamik sprudelnde Konjunktur.
In diesem Jahr kommen die europäischen Börsen dennoch wie viele andere Aktienmärkte weltweit auf eine sehr gute Performance. Wirklich angesagt sind Aktien vom alten Kontinent deswegen aber noch immer nicht. Die Kapitalzuflüsse in Aktien aus Europa lassen jedenfalls nach wie vor zu wünschen übrig.
Dazu passt auch der Rat, den die Strategen beim US-Finanzdienstleister derzeit für die Kunde in Sachen Vermögensaufteilung parat haben. Denn sie empfehlen eine Gewichtung von US-Aktien in Höhe von 40 Prozent, einen Anleiheanteil von 15 Prozent sowie eine Barmittel-Gewichtung von 15 Prozent, so dass für internationale Aktien nur ein Anteil von 15 Prozent übrig bleibt. Davon wiederum entfällt nur ein nicht genannter Teil auf europäische Aktien.
Beim S&P Capital IQ, dem Aktien-Research-Arm von CFRA, raten die Analysten dann auch nur bei einer überschaubaren Zahlen von Einzelwerten mit voller Überzeugung zum Einsteigen. Das ist der Fall bei Werten, bei denen das Kursziel um mindestens 20 Prozent über den aktuellen Notierungen liegt.
Diese Werte sind im Bewertungssystem mit den maximal möglichen 5 Sternen versehen und das Anlageurteil lautet dann "stark Kaufen".. Wir stellen auf den nachfolgenden Seiten fünf Titel vor, bei denen das der Fall ist, wobei die Kursziele derzeit theoretisch die Chance auf einen Anstieg von 24 Prozent bis 65 Prozent versprechen.
Auf Seite 2: Barclays
Barclays-Aktie
Als einen starken Kauf hat CFRA die Aktien von Barclays eingestuft. Das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten ist hier auf 2,10 britische Pfund festgezurrt. Damit traut der US-Finanzdienstleister dem britischen Finanzunternehmen einen Kursanstieg von 31,6 Prozent gegenüber der aktuellen Notiz von 1,5956 Pfund zu.
Das genannte Kursziel wurde zuletzt am 25. April bekräftigt. Damals hieß es, das Kursziel basiere auf einem als gerechtfertigt eingestuften Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,68. Dieser Ansatz bewege sich unter dem britischen Branchendurchschnitt von 0,79, wobei sich dieser Abschlag aber damit erklären lasse, dass die geschätzte Eigenkapitalrendite von Barclays mit 7,6 Prozent geringer ausfalle als im britischen Branchenschnitt mit 8,0 Prozent.
Zum abgelaufenen Berichtsquartal hieß es, dieses sei angesichts eines um zwölf Prozent auf 1,5 Milliarden Pfund gesunkenen bereinigten Vorsteuerergebnisses schwierig gewesen, was vor allem auf die Corporate & Investment Bank zurückzuführen gewesen sei. Die Entwicklung habe jedoch weitgehend den Erwartungen von S&P Capital IQ entsprochen. Der Umsatz sei außerdem um zwei Prozent gesunken.
Positiv zu vermerken sei, dass man bei den Kosteneffizienz- und Renditezielen mit einer Cost/Income Ratio von 62 Prozent (versus Ziel von mehr als 60 Prozent) und einer Rendite auf das Eigenkapital von 9,6 Prozent (versus Ziel von mehr als neun Prozent in 2019) weiterhin auf Kurs sind. Darüber hinaus gebe die Bereitschaft des Instituts, die Kosten sogar unter die ursprüngliche Vorhersage von 13,6-13,9 Milliarden Pfund senken zu wollen, die Gewissheit, dass die Verantwortlichen alles tun, um in dieser Hinsicht Fortschritte zu erzielen.
Das als durchschnittlich bezeichnete Risikoprofil spiegele die Einschätzung einer soliden Kreditqualität, die großen Kundenbasis und das vielfältige Produktangebot des Unternehmens wider. Kompensiert werde das aber durch ein hohes Kapitalmarktrisiko.
Beim Gewinn je Aktie geht CFRA in diesem Jahr von einem Anstieg von 0,09 Pfund auf 0,25 Pfund aus und für 2020 beträgt die Prognose dann 0,29 Pfund. Daraus ergibt sich ein geschätztes KGV von 5,5 für das kommende Jahr. Bei der Dividende rechnet man für das laufende Geschäftsjahr mit einer Zahlung von 0,07 Pfund je Anteilsschein, was gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 4,375 Prozent ist.
Charttechnik
Der Aktienkurs von Barclays fiel im Zuge der Finanzkrise von Februar 2007 bis Januar 2009 von 7,90 Pfund auf 0,51 Pfund. Vom letztgenannten Tief hat man sich zwar wieder abgesetzt, aber insgesamt sieht das Chartbild noch nicht wirklich überzeugend aus. Vielmehr ist für die vergangenen Jahre ein Abwärtstrend zu konstatieren. Etwas hoffen lässt aber immerhin, das sich auf dem aktuellen Niveau eine sehr tragfähige Unterstützungszone befindet, die bis zum Zwischentief aus dem Jahr 2016 bei 1,27 Pfund reicht. Solange die Notiz nicht mehr unter dieses Niveau fällt, besteht zumindest mittelfristig die Chance auf eine nachhaltige Kursverbesserung.
Profil
Barclays PLC ist ein Finanzdienstleister, der im Banking, Investmentbanking, Kreditkartengeschäft und Investment-Management tätig ist und einen der größten Finanzdienstleistungs-Konzerne in Großbritannien darstellt. Die weltweiten Tätigkeiten des Unternehmens umfassen private und gewerbliche Bank- und Kreditdienstleistungen sowie Vermögens- und Investmentverwaltungen in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien. 2018 trug Großbritannien 52 Prozent zu den Einnahmen bei und die USA 34 Prozent.
Auf Seite 3: Total
Total-Aktie
Auch von den Aktien des französischen Öl- und Gas-Konzerns Total versprechen sich die Analysten von CFRA relativ viel. Denn eine starke Kaufempfehlung geht einher mit einem Kursziel von 58,00 Euro. Bei einer derzeitigen Notiz von 46,98 Euro lässt das 23,5 Prozent Luft nach oben.
Anlageurteil und Kursziel wurden erst in dieser Woche bestätigt. Auf Höhe der genannten Zielvorgabe ergebe sich ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,4. Das liege über dem Branchendurchschnitt von 1,2, sei aber angemessen, da sich die geschätzte Eigenkapitalrendite mit 11,6 Prozent ebenfalls über dem Branchendurchschnitt bewege.
Nachdem das Unternehmen zuvor erklärt hatte, nicht an einem Erwerb von US-Schieferanlagen interessiert zu sein, hat man jetzt mit Occidental Petroleum eine Vereinbarung über den Erwerb der entsprechenden Anlagen von Anadarko in Afrika für einen Betrag von 8,8 Milliarden Dollar getroffen. Das Angebot ist jedoch an den erfolgreichen Abschluss des laufenden Übernahmeangebots von Occidental für Anadarko gebunden.
Angesichts der bestehenden Präsenz von Total in Afrika gehen die Analysten davon aus, dass die Vermögenswerte gut zum bereits vorhandenen Portfolio passen und eine effiziente Nutzung der Bilanzkapazität darstellen könnten. Zuversichtlich stimme in dieser Hinsicht auch, der Hinweis des Managements, dass die geplante Akquisition ab 2020 einen positiven freien Cashflow erwarten lasse, wobei diese Vorgabe selbst bei einem Brent-Ölpreis von weniger als 50 Dollar pro Barrel gelte.
Das Risikoprofil bezeichnet CFRA als relativ gering. Zur Begründung verweisen die Analysten auf das ausgewogene Aufstellung der Gesellschaft, welche die gesamte Wertschöpfungskette im Energiesektor umfasse. Hinzu kämen die operative Präsenz in Ländern mit niedrigen Kosten, ein solider Cashflow sowie die starke Finanzlage des Konzerns.
Beim Gewinn je Aktie von Total prognostiziert CFRA für 2019 einen Anstieg von 4,24 Euro auf 5,40 Euro und für 2020 stehen 5,80 Euro in den Excell-Tabellen. Aus letztgenanntem Wert ergibt sich ein geschätztes KGV von 8,1. Was die Dividende angeht, unterstellt man für das laufende Geschäftsjahr eine Ausschüttung von 3,01 Euro je Aktie. Das wäre gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 6,4 Prozent.
Charttechnik
Bei Total ist der Aktienkursverlauf langfristig von einer breiten Handelsspanne geprägt und relativ häufigen Richtungswechsel. Unter dem Strich bewegt sich der Titel seit zwei Jahrzehnten in einer Seitwärtsspanne und ein Ausbruch daraus zeichnet sich derzeit charttechnisch gesehen nicht ab.
Profil
Total S.A. ist ein global operierendes Unternehmen, welches Öl- und Gasförderung, Weiterverarbeitung und Vermarktung betreibt. Auch Kohle und Uran werden zur Energiegewinnung genutzt. Die Petrochemie-Produkte finden in Weiterverarbeitungsprozessen zahlreicher anderer Industriezweige Anwendung. Über ein Netz von Tankstellen, die unter den Namen Total oder Elf laufen, vertreibt das Unternehmen Treibstoffe an Endverbraucher, während eigene Service-Stationen auf den Flughäfen Lyon und Toulouse unterhalten werden.
Das Unternehmen produziert außerdem Petrochemikalien wie Plastik, Polymere und Spezial-Chemikalien und handelt mit Rohöl und weiterverarbeiteten Produkten, darunter Benzin und Flüssiggas, Heizöl, Asphalt und Schmiermitteln. Total S.A. plant, die Öl- und Gassparte der dänischen Reederei A.P. Moeller-Maersk für 7,45 Milliarden Dollar zu übernehmen.
Auf Seite 4: Banco Santander
Banco Santander-Aktie
Auch die Aktien der Banco Santander stuft CFRA als stark kaufenswert ein. Das Kursziel für das spanische Kreditinstitut beträgt 5,50 Euro. Das verspricht für den im spanischen Aktienleitindex IBEX 35 enthaltenen Titel bei einem aktuellen Kurs von 4,25 Euro einen Anstieg von 29,4 Prozent für den Fall, dass die Rechnung aufgeht.
Erst Anfang Mai wurde das positive Anlagevotum bekräftigt. Damals war davon die Rede, dass auf Höhe des genannten Kursziels ein geschätztes Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,75 angemessen sei - eine Vorgabe, die sich auch weitgehend mit dem Branchendurchschnitt von 0,68 decke. Zu sehen sei dies auch vor dem Hintergrund einer erwarteten Eigenkapitalrendite von 8,2 Prozent. Diese lege über den geschätzten Sektordurchschnitt von 7,7 Prozent und kompensiere damit die höheren Risiken, die sich aus der starken Präsenz in Lateinamerika ergäben.
Die für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2019 vorgelegten Ergebnisse seien weitgehend wie erwartet ausgefallen. Folglich sahen die Analysten keine Veranlassung an den bisherigen Ergebnisschätzungen etwas zu ändern. Diese sehen für 2019 einen Gewinn je Aktie von 0,58 Euro vor und für 2020 von 0,60 Euro, nach 0,45 Euro im Vorjahr. Für das kommende Jahr ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von gut sieben. Bei der Dividende rechnet man für das laufende Geschäftsjahr mit einer Zahlung von 0,26 Euro je Anteilsschein, was derzeit auf eine Dividendenrendite von 6,12 Prozent hinauslaufen würde.
Allgemein hieß es zu den aktuellen Geschäftszahlen, die höhere Gewinne in lateinamerikanischen Ländern wie Brasilien (+15 Prozent) und Mexiko (+zwölf Prozent) hätten den Gewinnrückgang in Spanien (-elf Prozent) und Großbritannien (-16 Prozent) aufgefangen. Der Geschäftsaufwand sei mit -0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert geblieben, was zu einem Anstieg der Cost-Income-Ratio um 0,2-Prozentpunkte auf 47,6 Prozent geführt habe.
CFRA findet ansonsten Gefallen an einem als ausgewogen bezeichneten Engagement in Wachstums- und Industriemärkten. Zum Risikoprofil heißt es in diesem Zusammenhang dennoch, dass dieses als durchschnittlich einzustufen sei. Dieses Urteil spiegele den hohen Verschuldungsgrad der Branche und das Engagement des Unternehmens in den Schwellenländern Lateinamerikas wider. Positiv sei dafür die diversifizierte Ertragsbasis und die Bedeutung, welche der Bankensektor und somit ein Institut wie Banco Santander allgemein für die Gesamtwirtschaft hat.
Charttechnik
Das langfristige Chartbild von Banco Santander lässt zu wünschen übrig. Denn es ist gekennzeichnet von volatilen Richtungswechseln und einer Notiz, die weit entfernt notiert vom Rekordhoch von 15,00 Euro vom 31. Oktober 2007. Derzeit geht es nach wie vor darum, einen Bodenbildungsversuch wirklich nachhaltig erfolgreich abzuschließen. Die Hoffnung darauf besteht so lange, wie es nicht zu einem Fall unter das Rekordtief von 3,30 Euro vom 27. Juni 2016 kommt.
Profil
Banco Santander ist eine spanische Universalbank. Die Bank ist im Privat- und Firmenkundengeschäft tätig. Für Privatkunden und kleinere Firmen bietet das Unternehmen neben dem täglichen Zahlungsverkehr auch Kreditkarten, Konsumkredite, Darlehen oder Geldanlagen. Für größere Unternehmen stellt das Bankinstitut Beratung, Cash Management, Risk-Management oder auch Vermögensverwaltung zur Verfügung. Das Netzwerk der Gesellschaft besteht aus etwa 15.000 weltweiten Niederlassungen.
Die Bank fokussiert ihre Aktivitäten auf 10 Kernmärkte: Spanien, Deutschland, Polen, Portugal, Großbritannien, Brasilien, Mexiko, Chile, Argentinien und die USA. Darüber hinaus ist sie jedoch auch in weiteren Ländern tätig. Gemeinsam mit Elavon, einem Anbieter für internationale Zahlungsabwicklung, betreibt Banco Santander ein Joint Venture für Einzelhändlerdienste in Spanien, welches die Verantwortung für Santanders Handelskunden in Spanien übernimmt. 2017 übernahm die Großbank den angeschlagenen Konkurrenten Banco Popular Espanol.
Auf Seite 5: EDF
EDF-Aktie
Eine starke Kaufempfehlung hat CFRA auch EDF (Electricite de France) ausgesprochen. Als Kursziel sind hier 17,00 Euro ausgegeben. Damit verfügen die Anteilsscheine des französischen Energieversorgers angesichts einer aktuellen Notiz von 12,40 Euro über 37 Prozent Luft nach oben.
Mit Blick auf das positive Anlageurteil führen die Analysten aus, dass Maßnahmen zur Reform des EU-Emissionshandels langfristig zu einem wesentlich engeren CO2-Markt führen könnten, und die daraus resultierende Erhöhung der Preise für CO2-Zertifikate dürften die Stromgroßhandelspreise stützen. Als kohlenstoffarmer Stromerzeuger mit einem 88-prozentigen Anteil an CO2-freiem Emissionen ist man der Ansicht, dass EDF unter den intern abgedeckten europäischen Energieversorgern davon am meisten profitieren dürfte, wenngleich sich die finanziellen Auswirkungen erst zeigen werden, wenn die bestehenden Stromabsicherungsgeschäfte ausgelaufen seien.
Darüber hinaus seien politische Hilfsmaßnahmen denkbar, die EDF EEF bei der Durchführung seines Programms zur Modernisierung des Reaktors Grand Carénage unterstützen, dessen Kosten auf 51 Milliarden Euro geschätzt werden und der für die Energiesicherheit Frankreichs von entscheidender Bedeutung ist. Im Falle einer Neuregulierung oder einer Abspaltung des französischen Kernenergiebetriebs könnte dies als ein Kurskatalysator für die Aktien fungieren.
CFRA spricht bei EDF von einem durchschnittlichen Risikoprofil. Diese Einschätzung spiegele die diversifizierte Vermögensbasis (Geographie und Technologie) und die Vorteile wider, die sich dank eines vertikal integrierten Geschäftsmodells ergeben. Die Gesellschaft investiere in ihre Anlagen, um die Effizienz zu verbessern und die Lebensdauer zu verlängern, während man gleichzeitig Akquisitionssynergien nutze und Nicht-Kernanlagen veräußere.
Abwärtsrisiken für den Aktienkurs gehen von eventuell niedrigeren Stromtarifen und Verkaufspreise in Europa aus, einer ungünstigen Regulierung der Kernenergieerzeugung, einer möglichen Kostenüberschreitungen oder -verzögerungen bei den verfolgten Projekten sowie negative Zinsentwicklungen und Währungsschwankungen.
Das genannte Kursziel von 17,00 Euro basiere auf einem Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA von 5,4 gemessen an den Konsensschätzungen der Analysten. Konkurrenten kämen bei dieser Kennziffer im Schnitt auf 7,9 und folglich sei EDF mit einem deutlichen Bewertungsabschlag ausgestattet. Das sei aber auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass bei EDF die Kapitalrendite (ROIC) mit 2,6 Prozent geringer ausfalle als der Branchendurchschnitt von 4,8 Prozent..
Die Schätzungen zum Gewinn je Aktie gehen für 2019 von einem Anstieg von 0,20 Euro auf 0,80 Euro aus. 2020 sollen dann sogar 0,90 Euro herausspringen. Auf letztgenannter Basis bewegt sich das geschätzte KGV bei 13,8. Die Dividende taxiert man für das laufende Geschäftsjahr auf 0,42 Euro je Anteilsschein. Stimmt diese Annahme, wäre das gemessen am aktuellen Kurs gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 3,39 Prozent.
Charttechnik
Beim Blick auf den Chart dürfte Langfrist-Anlegern nicht gerade der Sinn nach Freudentränen stehen. Denn seit November 2017 hat die Notiz massiv an Wert verloren. Gemessen vom damals bei 86,45 Euro aufgestellten Rekordhoch von 86,45 Euro ging es im Tief bis zum April 2017 bis auf 7,40 Euro nach unten. Zwischenzeitlich könnte sich der Wert davon wieder etwas absetzen, in den vergangenen Monaten ging es aber schon wieder etwas abwärts mit den Kursen. Insgesamt lässt das Chartbild derzeit noch zu wünschen übrig.
Profil
Électricité de France (EDF) ist im Bereich Energieversorgung tätig und einer der grössten Nuklearstromerzeuger Europas mit 19 Kernkraftwerken und über 55 Kernreaktoren. Im Weiteren werden zur Energiegewinnung Wasserkraft, fossile Brennstoffe wie auch Windkraft, Sonnenenergie und Biomasse genutzt. Darüber hinaus ist die Unternehmensgruppe im Bereich Energieübertragung, -Verteilung und -Handel mit einem Netzwerk von über 100.000 km Hochspannungsleitungen aktiv.
EDF beliefert auch die europäischen Nachbarländer und trägt damit zur Versorgungssicherheit des europäischen Stromversorgungssystems bei. Électricité de France wurde bereits 1946 gegründet und betreut weltweit mehr als 37 Millionen Kunden. Hauptaktionär ist der französische Staat. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Paris, Frankreich.
Auf Seite 6: Imperial Brands
Imperial Brands-Aktie
Stark Kaufen - so lautet das Anlagevotum von CFRA bei Imperial Brands und damit beim fünften und letzten Wert, den wir in diesem Beitrag vorstellen. Das Kursziel für den britischen Tabakonzern ist auf 36,00 Pfund festgezurrt. Das heißt, gemessen an der aktuellen Notiz von 21,86 Pfund ergibt sich theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 64,7 Prozent.
Die Gewinnchance hat sich hier eben deutlich erhöht, weil der Kurs zur Wochenmitte in Reaktion auf die da vorgelegten neuen Geschäftszahlen deutlich abgesackt ist. Der Hersteller von West-, Davidoff- und Gauloises-Zigaretten bekräftigte basierend auf den Ergebnissen der ersten sechs Monate zwar die bisherige Prognose für das Ergebnis im Geschäftsjahr 2018/19. Die Anleger waren aber dennoch unzufrieden, weil der neuen Produkten wie E-Zigaretten erzielte Umsatz die Erwartungen verfehlt hat.
Die Analysten von CFRA setzen aber darauf, dass Imperial Brands bei den neuen Produkten mittel- bis langfristig gesehen Erfolge verzeichnen kann. Inzwischen sei die Gesellschaft mit einem wichtigen Neuprodukt in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan, Italien und Russland aktiv und man geht davon aus, dass schon bald weitere Länder hinzukommen. Auch sei allgemein mit der Markteinführung neuer Produkte zu rechnen.
Die Bewertung bezeichnen die Analysten als sehr attraktiv. Ein einstelliges KGV bei Imperial Brands für 2019 stehe ein Branchendurchschnitts-KGV von rund 15 gegenüber. Allerdings sei dabei zu beachten, dass Imperial Brands derzeit beim Gewinn langsamer wachse als die Wettbewerber.
Für das laufende Geschäftsjahr unterstellt man aber eine Ergebnisverbesserung von 1,44 Pfund auf 2,86 Pfund und für das kommende Geschäftsjahr kalkuliert man mit 3,00 Pfund. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von 7,3. Das Unternehmen kann ansonsten zehn Jahren in Folge mit einem zweistelligen Dividendenwachstum aufwarten. Auf Basis der von CFRA für 2018/19 erwarteten Ausschüttung von 2,07 Pfund je Aktie ergibt sich derzeit eine Dividendenrendite von 9,5 Prozent.
Die Nettoverschuldung zum EBITDA habe sich vom 3,4-fachen im Fiskaljahr 2015 auf das 2,9-fache im Fiskaljahr 2018 verbessert. Der Verschuldungsgrad sei somit gesunken und die Bilanzposition gestärkt worden. Dennoch gebe es natürlich auch bei diesem Wert Risiken. Etwa eine etwaige Erhöhung der Verbrauchsteuer, ein anhaltender Rückgang des Marktanteils und des Tabakvolumens allgemein sowie strengere regulatorische Vorschriften.
Charttechnik
Von Februar 2000 bis August 2016 war für die Aktionäre von Imperial Brands die Welt noch völlig in Ordnung. Schließlich legte ihr Unternehmen in dieser Zeit beim Aktienkurs von 3,18 Pfund auf 41,39 Pfund zu. Doch derzeit sieht das Chartbild bei Imperial Brands eher ziemlich ernüchternd aus. Denn vom zuletzt genannten Rekordhoch hat sich die Notiz deutlich abgesetzt. Zum Redaktionsschluss ist der Kurs sogar auf neue Zwischentiefs abgerutscht, was den mittelfristigen Abwärtstrend als völlig intakt untermauert.
Profil
Imperial Brands PLC (vormals Imperial Tobacco Group plc) ist eine international tätige Unternehmensgruppe, die in der Herstellung von Tabakprodukten tätig ist. Die Geschäftseinheiten sind in Imperial Tobacco, Tabacalera, ITG Brands, Fontem Ventures und Logista strukturiert. Produziert, vermarktet und verkauft werden Zigaretten, Zigarren, Tabak, Rollpapier, E-Zigaretten und Filterrohre, die in mehr als 160 Ländern weltweit erhältlich sind.
Zu den Hauptmarken des Konzerns gehören Davidoff, Gauloises Blondes, West, JPS, Fortuna, Gitanes, Rizla, Drum, Golden Virginia, Winston, Maverick, Kool, USA Gold, Salem, Dutch Masters und Backwoods. Darüber hinaus ist Imperial Brands mit einem Kapitalanteil von 50% an Habanos S.A., Kuba, einer weltweit agierenden Vertriebsgesellschaft von kubanischen Zigarrenmarken, beteiligt. Das Unternehmen wurde bereits 1901 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Bristol, UK.