Das zeigen erneut die Quartalszahlen des Elektroauobauers: Tesla muss - mal wieder - seine Produktionsziele verschieben und schreibt im dritten Quartal einen Rekordverlust. Im abgelaufenen Quartal belief sich der Fehlbetrag auf 619 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg zugleich um 30 Prozent auf 2,98 Milliarden Dollar. Die Produktion des Modells Tesla 3 fährt nicht wie geplant im Dezember auf 5000 Fahrzeuge pro Woche hoch, sondern erst drei Monate später. Die Fertigung der Batterien soll nicht so funktionieren, wie geplant.
Dabei hatte Elon Musk erst Anfang Oktober die Präsentation eines elektronisch betriebenen Lkws auf Mitte November verlegt, um sich auf die Produktion des Tesla 3 konzentrieren zu können. Dass Musks Visionen längst in den Kurs des mittlerweile mit einem Börsenwert von 48 Milliarden US-Dollar teuersten US-Autokonzerns eingepreist sind und Tesla nun eigentlich endliche liefern sollte, zeigt die Reaktion der Investoren. Nach Bekanntgabe brach die Aktie im knapp acht Prozent ein.
Musk übte sich während der Telefonkonferenz dennoch in Optimismus: "Ich war wirklich deprimiert vor drei oder vier Wochen, aber nun habe ich wieder einen klaren Weg zur Sonne vor Augen." Immerhin habe Tesla die Produktion in den vergangenen fünf Jahren von 2500 auf 250 000 Autos verbessern können. Allerdings hat er auch seit dem Börsengang Teslas 2010 10,6 Milliarden Dollar an Barmitteln verbrannt.
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Bis Tesla profitabel arbeitet, wird noch viel Zeit vergehen, der Kapitalbedarf bleibt weiterhin hoch. Doch das ist nicht das größte Problem des visionären Konzerns. Die Marge, die bislang bei knapp 30 Prozent lag, ist im dritteln Quartal auf bedenkliche 18,3 Prozent gesunken. Die Batterienherstellung erhöht die Kosten massiv. Für die Massenproduktion des Tesla 3 kann Musk einen Rückgang auf 15 Prozent nicht ausschließen. Damit verliert der hohe Börsenwert des Unternehmens einen wichtigen Rechtfertigungsgrund.
Kursziel: 330 Dollar
Kursstopp: 280 Dollar