Wegen der Pandemie sind massive Einbrüche in der Reisebranche zu verzeichnen. Das Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes rechnet bis Ende März 2021 mit mindestens 50 Prozent Umsatzrückgang. Die Normalisierung des Sektors könne bis Mitte 2022 andauern.
Besonders Fluglinien, Hotels und Freizeitbetriebe sowie Kreuzfahrtschiffe leiden unter der Corona-Krise. So fiel etwa der Umsatz der Airlines weltweit von 2019 auf 2020 von 838 auf 419 Milliarden US-Dollar. Zumindest profitieren sie aber vom steigenden Frachtaufkommen. Nicht viel besser sieht es bei Hotels und der Unterhaltungsindustrie aus. Diese können aber wenigstens einen Teil der Verluste durch den höheren Binnentourismus ausgleichen.
Am schlimmsten darbt die Kreuzfahrtindustrie. Die Erlöse der drei Branchengrößen Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruises stürzten um 85 Prozent und mehr im zweiten Quartal 2020 ab. Abschreiben sollten Anleger den Sektor aber nicht, meint Brand Montaur von JP Morgan. "Die Nachfrage nach solchen Reisen bleibt hoch", so der Branchenanalyst. Zudem seien die wichtigste Kundengruppe US-Bürger, die besonders risikobereit seien.
Ähnlich wie bei Airlines und Hotel- und Freizeiteinrichtungen hängt alles davon ab, dass und wie schnell ein Impfstoff gegen die Pandemie gefunden wird. Vorher dürften es kaum Touristen wagen, das Risiko von Fernreisen einzugehen.
Nervenstarke Anleger, die dann kaufen, wenn fast jeder sonst diese Aktien verschmäht, können sich in dem gebeutelten Tourismussektor engagieren. Dafür eignet sich der Each-Aktienbasket von Vontobel (ISIN: DE 000 VP6 R3V 3 ). Each steht für Entertainment (Unterhaltung), Airlines, Cruises (Kreuzfahrt) und Hotels. Aus diesen Bereichen sind in dem Zertifikat 14 Aktien enthalten, die bei Auflage des Papiers Ende August gleich gewichtet waren.
Neben den drei genannten Kreuzfahrtgesellschaften sind vier Fluggesellschaften aus den USA und Großbritannien (Delta Air, Southwest Airlines, Easy Jet, IAT) vertreten. Der Rest besteht aus reinen Hotelkonzernen wie Hilton oder Marriott sowie Hotel- plus Kasinobetreibern wie etwa Las Vegas Sands. Ausgewählt wurden die Titel nach den Kriterien geringe Nettoverschuldung sowie Wert und Bekanntheit der Marke.
Schwerpunkt in Nordamerika
Zu bemängeln ist jedoch das US-Übergewicht mit fast 80 Prozent, weshalb auch ein Dollar- Risiko besteht. Überdies fehlen europäische Branchengrößen wie Lufthansa, Air France oder Accor. Zudem läuft das Papier nur drei Jahre und es gibt keine Prüfung der Zusammensetzung. Dafür fällt auch keine Jahresgebühr an und Anleger erhalten die Nettodividenden.
Das Papier eignet sich für abgebrühte Investoren, die darauf setzen, dass die Pandemie bald vorbei ist, und auch hohe Verluste aushalten können.