Der Konzern aus Detroit verkaufte im Gesamtjahr 2021 nach Angaben vom Dienstag 2,2 Millionen Autos und war damit nur noch die Nummer zwei. Die Spitzenposition eroberte der japanische Hersteller Toyota mit insgesamt 2,3 Millionen verkauften Fahrzeugen. 2020 hatte GM noch mit Abstand vorne gelegen.

Grund für den Wechsel an der Spitze ist der Chipmangel: Dieser hat GM hart getroffen, der Autoabsatz im Gesamtjahr ging um 13 Prozent zurück. Toyota ist dagegen besser durch die Krise gekommen als viele andere Autobauer und konnte den Absatz in den USA entsprechend um gut zehn Prozent steigern. Geprägt durch die Erfahrungen nach der Katastrophe von Fukushima setzen die Japaner schon seit Jahren auf höhere Lagerbestände und konnten so die Verwerfungen in der Lieferkette besser abfedern als die Konkurrenz.

Entsprechend dürfte der Wechsel an der Marktspitze nicht von Dauer sein, sagte Jessica Caldwell, Autoanalystin bei Edmunds. Sie verwies darauf, dass GM ein größeres Angebot hat und mehr Marken unter sich vereint als die Japaner. GM war seit 1931 die unangefochtene Nummer eins auf dem US-Markt, wie aus Daten des Branchenblattes Automotive News hervorgeht. Damals hatte das Unternehmen Ford vom Thron gestoßen.

GM unter der Führung von Mary Barra hat zuletzt Profitabilität über Volumen gestellt und sich aus verlustträchtigen Märkten wie Europa oder Russland zurückgezogen. Ein GM-Sprecher verwies zudem darauf, dass der Absatz von Renditebringern wie großen SUVs oder Pickup_Trucks stark sei. Sobald sich die Versorgungslage mit Chips bessere, werde auch der Absatz insgesamt wieder anziehen. "Wenn ich Toyota wäre, würde ich mir jetzt kein Sieger-Tattoo stechen lassen", sagte er. Toyota nahm den Sieg im Rennen um die Spitzenposition entsprechend gelassen auf: Das Unternehmen sei "dankbar" für seine treuen Kunden, sagte Top-Manager Jack Hollis, es sei aber keine Priorität, Nummer eins zu werden.

Insgesamt rechnen Fachleute damit, dass auf dem US-Markt 2021 rund 15 Millionen Autos verkauft wurden - in den Jahren 2015 bis 2019 waren es im Schnitt noch jeweils 17,3 Millionen. Autokäufer sind zugleich bereit, deutlich höhere Preise zu zahlen. Nach Berechnungen der Edmunds-Analysten kosteten Neuwagen im November im Schnitt 45.872 Dollar - fast 6000 Dollar mehr als im November 2020 und so viel wie nie zuvor.

rtr