"In den Gesprächen geht es um eine mögliche Zusammenarbeit oder ein Zusammengehen", sagte Hendrik Janssen der Nachrichtenagentur Reuters. Janssen ist Vorstand der BÖAG Börsen AG, der Trägergesellschaft der Börsen Hamburg und Hannover. Dirk Elberskirch, Vorstandschef der Börse Düsseldorf, erwartet eine Entscheidung in den nächsten Woche. "Die Börsen in Düsseldorf, Hamburg und Hannover bleiben in jedem Fall mit ihren eigenen Handelssystemen bestehen", sagte er Reuters. Von einer Übernahme der Börse Düsseldorf, von der die "Rheinische Post" berichtet hatte, könne nicht die Rede sein.

Die Börse Düsseldorf beschäftigt aktuell 14 Mitarbeiter, die Pendants in Hamburg und Hannover rund 20. Beide Unternehmen sind damit deutlich kleiner als Marktführer Deutsche Börse, der auf über 5000 Beschäftigte kommt. Da die Frankfurter auch den Großteil der Handelsumsätze auf sich ziehen, suchen ihre Konkurrenten in Deutschland ihr Heil in der Nische, beispielsweise mit speziellen Produkten für Privatanleger.

Allerdings sind auch in der Nische die Margen unter Druck. Durch eine Fusion könnten die Unternehmen Experten zufolge Kosten senken, beispielsweise in der Verwaltung. Hinter den Regionalbörsen stehen vor allem lokale Finanzinstitute. Größte Anteilseigner der Börse Düsseldorf sind HSBC Trinkaus und die Erste Abwicklungsanstalt, die Bad Bank der 2012 zerschlagenen WestLB. Die BÖAG Börsen AG gehört jeweils zu 50 Prozent Börsen-Vereinen aus Hamburg beziehungsweise Hannover.

rtr