Traton hat mit den Zahlen zum ersten Halbjahr die Erwartungen der Analysten erfüllt. Die Corona-Delle ist wettgemacht. Sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz liegen die Münchner nun leicht über dem Ergebnis aus dem Halbjahr 2019. In den ersten sechs Monaten setzte Traton 13,6 Milliarden Euro um und erzielte damit einen operativen Gewinn von 1,13 Milliarden Euro. Das sind sechs Prozent mehr als im Jahr 2019 vor der Pandemie. Im Corona-Jahr stand hier ein Minus von 220 Millionen Euro in den Büchern. Erfreulich ist auch der Auftragseingang. Rund 170 900 Bestellungen verzeichneten die Münchner im ersten Halbjahr und liegen damit 42 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2019. Damit ist die Basis für erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 gelegt.
Längerfristig ausgerichtet ist die Expansions- und Elektrifizierungsstrategie. Die drei großen europäischen Hersteller, Daimler Trucks, Volvo Group und Traton haben ein JointVenture gegründet, das 2022 den Betrieb aufnehmen soll. Ziel ist es ein Hochleistungsladenetzt für batterieelektrische Schwerlaster und Busse aufzubauen. Das sollte den Flottenbetreibern die Umstellung auf Elektromobilität erleichtern. Noch sind vergleichsweise wenig E-Nutzfahrzeuge unterwegs. Doch die Nachfrage wird angesichts der politischen Vorgaben, die auf ein klimaneutrales Transportwesen abzielen, schnell steigen.
Mit dem Zukauf des US-Unternehmens Navistar ist Traton in den zweitgrößten Lkw-Markt der Welt eingestiegen. Jetzt wollen die Münchner die Werte von Navistar heben. Dabei setzt Traton auf seine neue Motortechnologie sowie Elektroantriebe. Mittelfristig sollte sich der Zukauf des viertgrößten Lastwagenherstellers der USA auszahlen. Über die Scania-Tochter weitet Traton derweil seine Aktivitäten in China aus. Dort sollen bereits nächstes Jahr im neuen Werk nahe Shanghai die ersten Kleinlaster vom Band laufen.
Die Investmentbank Barclays hebt in einer aktuellen Einschätzung der Halbjahreszahlen besonders die hohe Profitabilität hervor. Das Kursziel der Analysten liegt bei 34 Euro. Für den Aufbau erster Positionen sprechen die niedrige Bewertung gepaart mit den guten Wachstumschancen.
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Kursziel: 34 Euro
Stoppkurs: 19,80 Euro