Gibt es beim DAX jetzt ein Doppel-Top? Ein Experte verrät, warum dieses Szenario bedrohlich ist und wie es für deutsche Aktien weitergehen kann. Neben der Inflation stehen auch Rheinmetall und Siemens Energy im Fokus.

Antea Fondsmanager und Börsen-Experte Johannes Hirsch warnt: Es kann jetzt ein Doppel-Top drohen. "Wenn ich mir die Kursverläufe anschaue, dann ist dieser Aspekt des Doppel-Tops definitiv möglich", sagt der Experte. Und er fährt fort: "Und das gilt in die großen US-Indizes einerseits, aber es gilt auch in Europa und beim DAX." 

Bedrohliches Szenario des Doppel-Tops:

"Anleger sollten aktuell wegen eines Doppel-Tops schon aufmerksam sein", sagt Johannes Hirsch. "Und wenn ich mir die jüngste Umfrage anschaue, der Umfrage von der Bank of America, dann stellen wir fest, die Cashquoten der Fondsanleger, die sind mit 4,0 Prozent schon extrem niedrig. Und wir wissen, Aktien können nur dann steigen, wenn eben neue Käufer mit da sind und wenn eben wenig Geld zur Verfügung steht, dann ist es schwierig, neue Käufer zu bekommen." 

Dabei zeichnet sich ein Doppelt-Top dadurch aus, dass es innerhalb einer gewissen Zeitspanne zwei markante Höchststände gibt, die nicht weit auseinanderliegen. Weil eine Aktie oder ein Index es dann nicht geschafft hat, ein schönes neues Hoch zu bilden, verlieren Anleger das vertrauen auf weiter steigende Kurse und verkaufen. Deswegen markieren doppelte Hochs oft eine Trendumkehr an der Börse. Und dies kann jetzt auch beim DAX drohen, wie im Chart unten zu sehen ist. So sehen Anleger dort auch, dass es im Juni und August 2023 ein ähnliches Szenario gab, in welchem dann eine Korrektur folgte. 

DAX (WKN: 846900)

Übrigens: Was Johannes Hirsch jetzt noch zu den Märkten sagt und warum sich die Situation bei Aktien und Gold aktuell ändert, das sehen Sie jetzt im neuen Video:

Inflation, sowie Aktien von Siemens Energy und Rheinmetall im Fokus

Heute gab es auch wieder neue Inflationszahlen in den USA: Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hatten Experten im Vorfeld gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat stieg der PCE um 0,3 Prozent im April. Auch dies hatten Experten so erwartet. In diesem Sinne gab es weder besonders gute, noch schlechte Nachrichten. Der Markt geht weiterhin davon aus, dass die Zinsen in den USA frühestens im September, spätestens aber im November gesenkt werden. 

Ansonsten waren im DAX heute vor allem die Aktien von Rheinmetall (+2,56 Prozent), Hannover Rück (+1,47 Prozent), Munich Re (+1,45 Prozent), sowie Siemens Energy (-1,92 Prozent), Airbus (-1,73 Prozent) und Deutsche Bank (-1,50 Prozent) im Fokus. 

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