Die Seitwärtsbewegung des Bitcoin setzt sich fort. Die Schwankungen innerhalb des seit Ende Juni gebildeten Dreiecks nehmen allerdings ab. Von daher wird es in dem mittlerweile stark verengten Dreieck kurzfristig zu einer Entscheidung kommen. Diese könnte auch vom Beginn des Handels mit den physisch belieferten Bitcoin-Futures auf der neuen Plattform Bakkt ausgelöst werden, der am vergangenen Montag begonnen hat.

Nachdem die EZB in der Vorwoche die Zinssätze zurückgenommen hatte, tat das in der Folge auch die amerikanische Notenbank Fed. Kurzfristig hat dies den Aktienmärkten geholfen. Längerfristig werden die geldpolitischen Lockerungen aber den Bitcoin unterstützen.

Bei der Hashrate hat er gerade ein neues Allzeithoch erreicht und zwischenzeitlich die Marke von 100 Millionen Tera-Hashes pro Sekunde überschritten. Die riesige Zahl macht die Stärke des Bitcoin-Netzwerks als sicherstes dezentrales Netzwerk der Welt deutlich. Das Bitcoin-Mining ist exponentiell gewachsen und ein Zeichen für das gestiegene Vertrauen.

Große Altcoins zeigen Outperformance


Vor zwei Wochen stellten wir die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum als interessante Kaufgelegenheit vor. Seither ist der Preis um mehr als 20 Prozent gestiegen. Ethereum war in der vergangenen Woche neben Stellar und IOTA der Top-Performer unter den großen Coins. Aber auch praktisch alle anderen Altcoins lagen mehr oder minder deutlich im Plus, während der Bitcoin sogar leicht an Boden verlor. Von daher sieht es nach einer großen Trendwende aus. Nachdem die Altcoins im bisherigen Jahresverlauf gegenüber dem Bitcoin regelrecht eingebrochen sind, hat sich das Blatt nun gewendet.

Von den großen Altcoins könnten in nächster Zeit neben Ethereum und Ripple auch Bitcoin Cash und Litecoin am interessantesten sein. Die bekannte japanische Messaging-App Line hat ihre Kryptobörse Bitmax (für den japanischen Markt) und Bitbox (für andere Länder) gestartet. Neben Bitcoin werden diese vier Altcoins dort gehandelt.

Die Kryptobörsen sind in die Line-App integriert, die weltweit über 160 Millionen Nutzer verfügen soll. Die Sicherheitsstandards sollen sehr hoch sein. Jedenfalls könnte der Line-Schritt den Trend der Internetkonzerne verstärken, in das Kryptogeschäft einzusteigen. Neben Line hat gerade auch Binance.US den Geschäftsbetrieb gestartet. Die Börse war von Binance neu gegründet worden, um den amerikanischen Regularien zu genügen. Auch Binance.US handelt wie Line neben Bitcoin die gleichen vier Altcoins. Das könnte ein Grund für die starke Performance von Ethereum und Ripple in der vergangenen Woche sein.

Ripple springt an


Aktuell könnte sich ein Blick auf die drittgrößte Kryptowährung Ripple (XRP) lohnen. Von seinen Höchstständen Anfang 2018 hat der Coin über 90 Prozent an Wert verloren. Vergangene Woche zeigte er erstmals wieder eine enorme Stärke gegenüber dem Bitcoin.

In der Vergangenheit wurde Ripple immer wieder eine übermäßige Inflationierung seiner Kryptowährung XRP vorgeworfen. Diese Verunsicherung trug zur sehr schlechten Performance bei. Die Finanzierung der Ripple-Projekte erfolgt ausschließlich durch den Verkauf der einbehaltenen XRP-Token. Ripple darf zwar laut einer Vereinbarung nur eine bestimmte Menge pro Monat verkaufen, es gab aber immer wieder Zweifel, ob das eingehalten wird.

Auf der anderen Seite gibt es einen anhaltend positiven Newsflow im Zusammenhang mit weltweiten Partnerschaften mit traditionellen Banken. Denn Ripple hat nichts Geringeres vor, als mit seinen Softwarelösungen bei grenzüberschreitenden Zahlungen das SWIFT-Überweisungssystem abzulösen. Derartige Zahlungen sind mit den Ripple-Lösungen viel schneller und mit erheblich geringeren Kosten durchführbar.

Banco Santander: Blockchain-Anleihe


Mit der Banco Santander emittiert erstmals ein Global Player eine Blockchain-­basierte Anleihe. Ausgabe und Verzinsung sind Token-basiert. Das Ausgabe- volumen der einjährigen Anleihe ist zwar mit 20 Millionen US-Dollar nicht riesig, dennoch könnte die auf die Ethereum Blockchain gesetzte Anleihe eine Eisbrecherfunktion bekommen. Santander gilt als krypto­freundlich. Bei Zahlungsabwicklungen gibt es schon länger eine Partnerschaft mit Ripple.

Kryptobörse Kraken: Buy low, sell high


Den Traum eines jeden Traders machte die Kryptobörse Kraken wahr. Denn dort konnte man kurzfristig Bitcoin für 8000 US-Dollar kaufen und sofort wieder für 12 000 Dollar verkaufen. Am 14. September hatte Kraken einen neuen, erweiterten Ordertyp getestet. Dieser führte dazu, dass die Auftragspreise der Kunden mit der falschen Seite des Orderbuchs verglichen wurden. Kraken wickelte die fälschlicherweise ausgeführten Aufträge ab, stornierte sie nicht nachträglich und übernahm damit auf eigene Kosten die entstandenen Verluste. In der Community kam aber die Frage auf, ob auch fälschlicherweise Stopp-Orders von Kunden ausgelöst wurden. Kraken verneinte das. Alle Stopp-Orders seien zu den korrekten Marktpreisen ausgeführt worden.