Verwunderlich: Trotz der Nahost-Krise legt der DAX heute wieder deutlich zu und liegt über 18.000 Punkten. Unterdessen stehen die Aktien von Bayer und RWE im Fokus
Es ist schon ein wenig verwunderlich: Trotz des brisanten Nahost-Konflikts ist der DAX heute im Aufwind. Der deutsche Leitindex liegt heute schon 1,34 Prozent im Plus und steht bei 18.170 Punkten. Damit liegt der DAX wieder deutlich über der Marke von 18.000 Punkten, unter die er vergangene Woche wieder gefallen war. Auch beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50, herrscht Optimismus: Der Index liegt 1,41 Prozent im Plus und steht derzeit bei 5.024 Punkten.
Deutlich stärker als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze hoben die Stimmung zusätzlich, denn sie untermauern eine robuste US-Wirtschaft. Der Nahost-Konflikt sorgte unterdessen zwar für eine gewisse Nervosität, doch Anleger reagierten bisher gelassen. Allerdings, so warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets, sei der deutsche Leitindex technisch angeschlagen und zeige derzeit mehr Stärke, „als wirklich dahinterstecken dürfte".
Auf den erstmals direkten Angriff des Iran auf Israel am Samstag reagierten die Anleger weltweit mit Gelassenheit. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sprach von einer Erleichterung darüber, dass der Angriff nicht noch heftiger ausgefallen und die Mehrzahl der iranischen Geschosse abgefangen worden sei. Noch ist jedoch unklar, wie das israelische Kriegskabinett jetzt weiter vorgehen wird.
Aktien von Rüstungsunternehmen erhielten angesichts der weltweit wachsenden Spannungen Aufwind. Im Dax gewannen Rheinmetall 2,1 Prozent und setzten ihren bereits dreitägigen Erholungskurs fort. Damit rückt auch das jüngste Rekordhoch bei knapp unter 572 Euro wieder näher in den Blick.
Aktien von Adidas, Bayer und RWE im Fokus
An die DAX-Spitze schaffte es heute von der Performance her die Aktie von Adidas und liegt derzeit über vier Prozent im Plus. Grund hierfür war vor allem eine Anlageempfehlung der US-Bank Morgan Stanley. Experte Edouard Aubin hob die steigende Wachstumsdynamik des Sportartikelherstellers hervor, wodurch die Risiken der Anlagestory mehr als wettgemacht würden.
Die beiden Schlusslichter hingegen bilden die Aktien von Bayer und RWE mit einem Minus von über einem Prozent. Der Patentverlust des Gerinnungshemmers Xarelto in Großbritannien passe zur Entscheidung in Frankreich Ende März, schrieb Analyst Richard Vosser von JPMorgan. Er nannte dies enttäuschend, auch wenn das in den Planungen Bayer für 2024 bereits berücksichtigt sei.
Mit Material von dpa-afx
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