Eine neue Studie des ifo-Instituts drückt im wahrsten Sinne des Wortes auf die Stimmung von Autoaktien wie BMW und Mercedes-Benz. Sind die Aktien für das eigene Depot jetzt erstmal gar keine Option mehr?
Dass die Stimmung in der deutschen Automobilbranche nicht die beste ist, können sich viele Anleger denken. Eine sinkende Nachfrage nach E-Autos, Verbrenner, die nicht richtig in Schwung kommen und Konkurrenzdruck aus China haben zuletzt die Aktien von Unternehmen wie BMW oder Mercedes-Benz belastet. Eine neue Erhebung des ifo-Instituts macht jetzt auch für die nahe Zukunft wenig Hoffnung aus Besserung.
Vierter Rückgang in Folge bei Geschäftsklima in Autobranche
Nach Darstellung des Münchner Instituts ist das Geschäftsklima in der Autoindustrie im August 2024 um 6,2 Punkte auf minus 24,7 Punkte gefallen. Es war nach einer vorübergehenden leichten Erholung nun bereits der vierte Rückgang in Folge.
Richtig schlecht sind dabei die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate. Der Indikator fiel auf minus 40,5 Punkte, nach minus 29,5 Punkten im Juli. "Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug", sagt Ifo-Expertin Anita Wölfl, "die Unternehmen der deutschen Autoindustrie leiden unter einem Mangel an neuen Aufträgen - insbesondere aus dem Ausland.“
Analysten bei BMW und Mercedes-Benz dennoch optimistisch
Trotz schlechter Stimmung: An den Aktienmärkten sehen einige Analysten beispielsweise für die Papiere von BMW und Mercedes-Benz noch Chancen. So beließ zuletzt die kanadische Bank RBC die Einstufung für die Mercedes-Benz-Aktie auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 87 Euro. Ein Grund für die durch die Unternehmensprognose implizierte Stärke des Stuttgarter Autobauers im zweiten Halbjahr sei der erwartete höhere Absatz, der durch eine bessere Verfügbarkeit der E-Klasse und des GLC begünstigt werde, schrieb Analyst Tom Narayan in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Beide Modelle seien im ersten Quartal wegen Lieferproblemen nur eingeschränkt verfügbar gewesen.
Ebenfalls mit „Outperform“ wird aktuell die Aktie von BMW vom US-Analysehaus Bernstein Research bewertet, Das Kursziel liegt bei 96 Euro. Für Anleger könnte die schlechte Stimmung in der Branche also auch eine Chance zum Einstieg sein, falls sich das Klima im kommenden Jahr wieder ändert. Vor den vier Rückgängen war die Stimmung laut ifo-Institut nämlich schon in einer Erholungsphase und im Jahr 2023 auch schon einmal schlechter.
Mit Material von dpa-AFX
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.