Welche Waren betroffen sein könnten, ließ er offen. Trump geht nach eigenen Worten aber davon aus, dass eine Einigung noch möglich ist - auch in dem Konflikt mit dem Nachbarn Mexiko. "Ich denke, dass China einen Deal machen will und ich denke, dass Mexiko einen Deal unbedingt machen will", betonte Trump, bevor er auf dem irischen Flughafen Shannon an Bord der "Air Force One" ging, um zu einer Gedenkfeier nach Frankreich zu kommen.

Das Handelsministerium in Peking erklärte umgehend, die Volksrepublik müsse Gegenmaßnahmen ergreifen, sollten die Vereinigten Staaten den Handelskonflikt einseitig eskalieren. Der künftige Kurs im Handelskonflikt hänge von den Amerikanern ab. Die Anwendung von Druck durch die USA habe zu schweren Rückschlägen in den Verhandlungen geführt, kritisierte Ministeriumssprecher Gao Feng.

Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind seit dem Scheitern der Handelsgespräche Anfang Mai stark gestiegen. Seit dem 10. Mai gibt es keine persönlichen Treffen zwischen beiden Seiten mehr. Damals wurden die Zölle für chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar auf 25 Prozent erhöht, was Peking zu Vergeltungsmaßnahmen veranlasste.

"REICHT BEI WEITEM NICHT AUS"

Der Handelskonflikt USA/China und die angedrohten US-Aufschläge auf Importe aus Mexiko werden nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) keine weltweite Rezession auslösen. Allerdings lasteten die eskalierenden Drohungen auf der Zuversicht der Unternehmen und der Märkte, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde der Nachrichtenagentur Reuters. Es werde zwar ein langsameres Wachstum geben, "aber trotzdem noch ein Wachstum".

Nicht nur mit China liegen die USA im Clinch, sondern auch mit Mexiko. "Fortschritte werden gemacht, aber bei weitem nicht genug", twitterte Trump vor den am Donnerstag erwarteten neuen Verhandlungsrunde in Washington. Er wiederholte zugleich seine Drohung, ab Montag Aufschläge von zunächst fünf Prozent auf Importe aus dem südlichen Nachbarland zu verhängen, sollte deren Regierung nicht stärker gegen Einwanderer vorgehen. Sie könnten danach monatlich steigen, sollte es zu keiner Einigung kommen. "Je höher die Zölle, desto mehr Unternehmen ziehen in die USA zurück", so Trump. Die Zölle könnten auch deutsche Firmen wie VW, BMW und Daimler treffen, die in Mexiko fertigen.

rtr