Die US-Regierung um Präsident Donald Trump hat im Ukraine-Krieg für die nächste Schlagzeile gesorgt. Die EU reagiert mit einem Fünf-Punkte-Plan. Rüstungsaktien wie Rheinmetall oder Hensoldt profitieren. Aber wie lange noch?

Viele Experten und Medien hatten schon damit gerechnet, in der Nacht zu Dienstag herrschte dann Gewissheit. US-Präsident Donald Trump friert nach dreijähriger Unterstützung vorerst alle Hilfsleistungen für die Ukraine im Kampf gegen Russland ein. In Deutschland geht unterdessen die Debatte um einen Sondertopf für Rüstung weiter und Europa, das sich in großen Teilen demonstrativ hinter die angegriffene Ukraine stellt, wird sich nun aller Voraussicht nach noch intensiver mit dem Thema Aufrüstung beschäftigen müssen. 

Am Dienstag stelle EU-Kommisionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits einen Plan zur "Wiederaufrüstung Europas" vor, damit der Kontinent sich unabhängiger von US-Hilfen machen kann. Der Plan umfasst fünf Punkte und sieht unter anderem die Lockerung der Schuldenregeln sowie Anreize zur Steigerung der Verteidigungsausagen vor, wie von der Leyen in Brüssel bekanntgab. Insgesamt soll so den Angaben zufolge eine Summe in Höhe von bis zu 800 Milliarden Euro mobilisiert werden.

Superzyklus der Rüstungsaktien hält an

Der Rüstungs-Superzyklus dürfte also derzeit auch an der Börse nicht zu stoppen sein. Nach einem Rekord-Montag setzte sich die Rallye bei Rheinmetall und Co. fort. Der größte deutsche Wettbewerber legte am Morgen knapp 1,5 Prozent zu, Hensoldt legte sogar am zweiten Tag in Folge zweistellig zu und markierte das nächste Allzeithoch bei über 70 Euro. Der im SDAX notierte Wert Renk legte, ebenfalls nach einer starken Entwicklung am Montag, einen Tag später nochmals fast fünf Prozent zu.

Rheinmetall (WKN: 703000)

Anleger freuen sich über Mega-Gewinne bei Rheinmetall, aber…

Noch Anfang Februar notierte die Rheinmetall-Aktie zwischenzeitlich bei etwas über 700 Euro. Wer zu der damaligen Kursschwäche einstieg, darf sich jetzt über ein Plus von um die 70 Prozent in rund einem Monat freuen. Und auch Neueinsteiger dürften lang- und mittelfristig bei Kurszielen von um die 1300 Euro noch von dem Rüstungszyklus profitieren. Doch zumindest kurzfristig könnte der Börsen-Boom etwas abflachen. 

Viele positive Entwicklungen sind bei Rheinmetall beispielsweise schon eingepreist. Das zeigt sich auch den etwas schwächeren Kursbewegungen am Dienstag im Zuge der Trump- und EU-Meldung. Zudem werden auch Analysten vorsichtiger. Das Analysehaus Warburg Research hob zwar jüngst das hauseigene Kursziel auf 1200 Euro, senkte aber die Bewertung von „Buy“ zu „Hold“. Eine größere Korrektur ist, vor allem nach den Erfahrungen des letzten Jahres nach dem Erreichen von Bestmarken des Wertes, nicht ausgeschlossen, zumal viele der von Trump ausgelösten Kursfantasien noch keine endgültigen Tatsachen in der Branche schaffen.

Enthält Material von dpa-AFX

Lesen Sie auch: Experte warnt: Dann könnten die USA Gold für Bitcoin verkaufen

Oder: Milliardär warnt vor Super-Blase an den Märkten – Darum soll der Crash kommen