Seine Amtszeit werde der Regel folgen: "Amerika zuerst" - in der Politik wie auch in der Wirtschaft. Dort werde dabei zwei einfache Regeln geben: "Kauft amerikanisch und stellt Amerikaner an."

Trump legte den Eid zur Mittagsstunde (US-Zeit, 18.00 Uhr MEZ) bei bewölktem Wetter unter freiem Himmel am Kapitol ab und wurde damit der 45. US-Präsident. Er ist mit 70 Jahren das bei Amtsantritt älteste Staatsoberhaupt seines Landes. Zur Zeremonie waren in Washington etwa 900.000 Menschen erwartet worden. "Das ist euer Moment, er gehört euch", rief Trump der Menge zu. Das amerikanische Volk habe bislang den Preis dafür bezahlt, dass es Washington gutgegangen sei. Nun gelte das Prinzip, "dass ein Staat existiert, um seinen Bürgern zu dienen".

"VON DIESEM TAG AN HEISST ES NUR NOCH 'AMERIKA ZUERST'"



In seiner kämpferischen Rede griff Trump erneut Themen aus seinem Wahlkampf auf. Es hätten sich "ausländische Investoren auf Kosten amerikanischer Investoren bereichert", erklärte er. Der radikale Islam werde ausgerottet, kündigte der Republikaner an. "Von diesem Tag an wird nur eine Vision unser Land leiten", sagte er weiter. "Von diesem Tag an heißt es nur noch 'Amerika zuerst'".

An der Zeremonie nahmen neben dem bisherigen Amtsinhaber Barack Obama die früheren Präsidenten George W. Bush, Bill Clinton und Jimmy Carter teil. Auch die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton war anwesend. Die Demokratin hatte die Wahl im November überraschend gegen Trump verloren. Sie nehme aus Respekt vor der Demokratie und deren Werte an der Amtseinführung teil, schrieb sie vor der Zeremonie auf Twitter. "Ich werde nie aufhören, an unser Land und seine Zukunft zu glauben."

RANGELEIEN AM RANDE DER FEIER - AUFRUF ZUM WIDERSTAND



Die Feier wurde von 28.000 Polizisten, Nationalgardisten und Militärangehörigen gesichert. Am Rande kam es zu Krawallen: Etwa 500 schwarz gekleidete, vermummte Demonstranten mit Anarchisten-Flaggen warfen Fensterscheiben ein und lieferten sich Rangeleien mit der Polizei. "Schließt euch dem Widerstand an", stand auf ihren Plakaten. Der Polizei zufolge wurden zwei Beamte verletzt.

Trumps Zustimmungswerte liegen zu Amtsantritt bei 40 Prozent, dem niedrigsten Wert seit Jimmy Carter im Jahr 1977 den Posten übernommen hatte. Durch die Bevölkerung zieht sich ein tiefer Graben. Auch im Ausland und an den internationalen Finanzmärkten ist die Verunsicherung groß angesichts Trumps kritischer Äußerungen über Freihandelsabkommen und das Militärbündnis Nato, seinen Plänen für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko.

rtr