Bis zu diesem Termin wäre eigentlich Trumps Votum über Abgaben von bis zu 25 Prozent fällig gewesen. Reuters hatte jedoch schon vergangene Woche berichtet, dass Autobauer angesichts andauernder Verhandlungen mit einem Aufschub rechneten. Aktien deutscher Autobauer legten am Mittwoch kräftig zu. In den USA drehten die Branchengrößen General Motors und Ford ins Plus.
In Trumps Team gebe es bereits den Entwurf für einen Text, mit dem Entscheidung offiziell verschoben werde, sagten die Regierungsvertreter. Das Präsidialamt lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Trump hat sich die Stärkung der heimischen Industrie auf die Fahnen geschrieben. Ihm sind vor allem Autoimporte aus Deutschland ein Dorn im Auge. Doch nicht nur hiesige Branchengrößen wie Volkswagen, sondern auch US-Konzerne wie GM und der japanische Rivale Toyota haben vor negativen Folgen von Zöllen gewarnt.
Die Autobauer gründeten ihre Hoffnung auf Aufschub in den vergangenen Tagen unter anderem darauf, dass Trump während der gegenwärtigen heißen Phase im Handelsstreit mit China bei den Autozöllen zunächst auf weitere Gespräche mit der Europäischen Union (EU) und Japan setze. Zudem hatten mehrere Hersteller Investitionen in den USA angekündigt - wie etwa GM, der 700 Millionen Dollar in drei Werke in Ohio stecken will.
Im Februar hatte das US-Handelsministerium einen Prüfbericht über die Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Importe von Autos und Fahrzeugteilen an Trump übergeben. Eigentlich müsste er binnen 90 Tagen entscheiden, ob er auf dieser Grundlage tatsächlich wie angedroht Zölle verhängt. Seine Pläne hatten aber auch im Kongress auf breiter Ebene Kritik ausgelöst.
Aktien von Daimler und BMW gewannen jeweils etwa 2,5 Prozent. Der europäische Autoindex legte bis zu 2,2 Prozent zu, der Dax zog ebenfalls an. In den USA notierten Papiere von Ford und FiatChrysler je rund ein Prozent fester.
rtr