Im Zentrum dürfte dabei der Auftritt des designierten Außenministers Rex Tillerson stehen, der wegen seiner Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin auch bei manchen Republikanern in der Kritik steht. Trump selbst will sich am Mittwoch auf der ersten Pressekonferenz seit seinem Wahlsieg äußern.
Der politisch unerfahrene Immobilienunternehmer wird am 20. Januar das Amt vom Demokraten Barack Obama übernehmen. Die Billigung seines Kabinetts gilt als wichtiger Test, ob ein reibungsloser Übergang gelingt. In den USA schlägt der Präsident die Minister vor, die dann vom Senat gebilligt werden müssen. Dort gibt es keinen Fraktionszwang. Während des Wahlkampfs hatten sich prominente Republikaner von Trump unter anderem wegen dessen sexistischen Äußerungen distanziert. Inzwischen bemühen sich aber beide Seiten um Einigkeit.
Die beiden ersten Anhörungen sind für Dienstag geplant. Dann stehen der designierte Justizminister JEFF SESSIONS und Ex-General JOHN KELLY Rede und Antwort. Kelly soll nach dem Willen Trumps das Heimatschutzressort übernehmen. Bei beiden Auftritten haben die Demokraten die Chance, kritische Fragen zu Trumps umstrittener Einwanderungspolitik zu stellen. So will er eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen lassen und die Einwanderung aus jenen Ländern aussetzen, denen eine hohe Terrorgefahr bescheinigt wird. Am Mittwoch folgen dann Tillerson, BETSY DEVOS (Bildung), WILBUR ROSS (Handel), ANDREW PUZDER (Arbeit) sowie der designierte CIA-Direktor MIKE POMPEO.
Der Auftritt Tillersons wird mit Spannung erwartet, denn der frühere Chef des weltgrößten Energiekonzerns ExxonMobil tritt seit Jahren für eine Annäherung an Russland ein. Das wiederum hat bei prominenten republikanischen Außenpolitikern wie John McCain oder Lindsey Graham Sorge ausgelöst.
KANDIDATEN WERDEN MIT PROBEANHÖRUNGEN VORBEREITET
Trumps Team rechnet nach eigenen Angaben dennoch damit, dass der Senat alle Personalvorschläge billigt. Sprecher Sean Spicer sagt, er rechne sogar mit Stimmen aus der demokratischen Opposition.
Unvorbereitet gehen die Kandidaten nicht in die Anhörungen: Sie werden in einem Regierungsgebäude in Washington bei Probeauftritten vorbereitet. Dabei stehen auch Fragen nach alltäglichen Problemen auf dem Programm, etwa nach dem Benzinpreis. Und auch die meisten Parlamentarier sind den designierten Ministern nicht fremd: Nach Angaben von Trumps Team haben sich die Kandidaten bereits mit 87 von insgesamt 100 Senatoren getroffen - darunter auch 37 Demokraten.