In der alten Woche fiel der Dax um mehr als drei Prozent.

Dem Willen Trumps zufolge sollen Einfuhren von Stahl mit einem Zoll von 25 Prozent und von Aluminium mit zehn Prozent belegt werden. Die EU kündigte Gegenmaßnahmen an. Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der HSH Nordbank, sieht daher einen Handelskrieg aufziehen. "So fangen sie typischerweise an. Für Deutschland als Exportnation ist das eine Bedrohung."

WOHL KEINE TURBULENZEN DURCH SPD-ENTSCHEID UND ITALIEN-WAHL



Weniger Kopfschmerzen bereiten Anlegern die anstehenden politischen Entscheidungen in Europa: Ein aus ihrer Sicht unvorteilhafter Wahlausgang in Italien sei in den Kursen der Mailänder Aktienbörse weitgehend enthalten, betont Dave Fishwick, der beim Vermögensverwalter M&G die Anlage-Entscheidungen mitverantwortet. "Auf einen weiteren Kursrückgang, ohne dass sich fundamental etwas ändert, würden wir daher mit Käufen reagieren."

Auch ein Nein der SPD-Mitglieder zur Fortsetzung der großen Koalition wäre Fishwick zufolge kein Beinbruch. "Keine Regierung zu haben, ist aus Marktsicht nicht unbedingt schlecht - sofern der Staat funktioniert. Denn diese Situation erlaubt es den Unternehmen, wie bisher weiterzumachen."

LOHNENTWICKLUNG DRÄNGT BESCHÄFTIGUNGSZAHLEN IN HINTERGRUND



Bei den Konjunkturdaten steht das Highlight am Freitag auf dem Programm - die US-Arbeitsmarktdaten. Ihr Hauptaugenmerk richten Börsianer aber weniger auf die Zahl der neu geschaffenen Stellen, sondern auf die Entwicklung der Löhne. Denn sie liefern Rückschlüsse auf die Inflation. Zuletzt hatten Spekulationen auf eine anziehende Teuerung und vier statt drei US-Zinserhöhungen 2018 Anleger nervös gemacht. "Es besteht das Risiko, dass die Fed überreagiert", warnt Charles Prideaux, Manager beim Vermögensverwalters Schroders. "Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr vier Mal anhebt, liegt bei mehr als 50 Prozent." Experten zufolge stiegen die Löhne im Februar wie im Vormonat um 0,3 Prozent.

Diesseits des Atlantik werden Zahlen zum europäischen Wirtschaftswachstum (Mittwoch) und zu den deutschen Auftragseingängen (Donnerstag) veröffentlicht. Außerdem berät die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag über die Geldpolitik. Sie könnte in ihrem Ausblick den Hinweis, die Anleihekäufe bei Bedarf wieder auszuweiten, streichen, sagt Commerzbank-Analyst Michael Schubert. "Angesichts der bisherigen Inflationsentwicklung halten wir es aber für etwas wahrscheinlicher, dass der EZB-Rat seine Entscheidungen nochmals aufschiebt."

ERNEUTE FLUT VON FIRMENBILANZEN



Daneben halten Firmenbilanzen Investoren erneut auf Trab. Ein knappes halbes Dutzend Dax-Konzerne öffnet in der neuen Woche ihre Bücher. Dazu zählen die Deutsche Post (Mittwoch) und der Autozulieferer Continental (Donnerstag). Aus der zweiten Reihe legen unter anderem die TV-Senderkette RTL (Mittwoch), das Verlagshaus Axel Springer und die Modefirma Hugo Boss (jeweils Donnerstag) Zahlen vor.