Daraufhin verbilligte sich der Euro am Freitag um 0,3 Prozent auf ein Elf-Tagestief von 1,0620 Dollar. Am Aktienmarkt gewann der Dax 0,2 Prozent auf 11.668 Punkte, während der EuroStoxx um 0,3 Prozent sank. An der Wall Street zeichneten sich am Nachmittag weitere Kursgewinne ab, nachdem der Dow Jones am Vortag zwischenzeitlich auf ein Rekordhoch von 20.206,36 Zählern geklettert war.

Darüber, dass Trump bislang Details schuldig geblieben ist, sehen die Anleger Altmann zufolge aktuell gerne hinweg. Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets warnte aber vor überzogenen Erwartungen. "Am Ende werden wir von einem großen Vakuum sprechen, wenn der neue Präsident die Versprechen, die er gibt, nicht hält." Die Analysten der Rabobank verwiesen darauf, dass ähnliche Pläne zur Ankurbelung der Konjunktur aus dem Jahr 2004 einer Untersuchung des US-Senats zufolge keine neuen Stellen geschaffen, sondern nur Fusionen befeuert sowie Dividenden, Aktienrückkäufe und Manager-Gehälter in die Höhe getrieben hätten.

CHINAS KONJUNKTUR GEWINNT AN FAHRT



Zur positiven Grundstimmung an den Börsen trugen am Freitag auch ermutigende chinesische Konjunkturdaten bei. "Der starke Anstieg der Importe deutet darauf hin, dass die Binnennachfrage zunimmt", betonte Experte Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Das sind auch gute Nachrichten für Deutschland, Chinas wichtigsten Handelspartner in Europa."

Die positiven Aussichten für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft spiegelten sich auch am Rohstoffmarkt wider. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 56,65 Dollar je Barrel (159 Liter) und das wichtige Industriemetall Kupfer notierte mit 5941,50 Dollar je Tonne 2,1 Prozent höher.

Am Bondmarkt trieb die Hoffnung auf eine Einigung der internationalen Gläubiger im Griechenland-Streit die Kurse der griechischen Staatsanleihen an. Die Rendite der zehnjährigen Bundespapiere sank im Gegenzug auf 7,48 Prozent nach 7,844 Prozent am Vortag. Die Verzinsung der zweijährigen Papiere ging um rund 120 Basispunkte zurück. Nach monatelangem Ringen um Reformen soll nun eine gemeinsame Position vorgelegt werden, wie ein Vertreter der Euro-Zone erklärte.

PUMA AUF 9-JAHRES-HOCH - NEUER GROSSAKTIONÄR TREIBT EVOTEC



Am deutschen Aktienmarkt gehörte Puma zu den Favoriten. Die Aktien des Sportartikel-Herstellers stiegen dank starker Geschäftszahlen des Mutterkonzerns Kering um bis zu 7,7 Prozent und waren mit 302,60 Euro so teuer wie zuletzt 2007. Der französische Luxusgüter-Konzern, zu dem auch die Marken Gucci und Yves Saint Laurent gehören, steigerte seinen Gewinn 2016 um ein Viertel. Kering-Titel kletterten in Paris um bis zu 4,7 Prozent auf ein 16-1/2-Jahres-Hoch von 235 Euro.

Die Papiere von Evotec legten zeitweise sogar gut neun Prozent zu. Die dänische Holding Novo, die auch am Diabetes-Spezialisten Novo Nordisk und an der Biotech-Firma Novozymes beteiligt ist, übernimmt 8,9 Prozent der Anteile. Das Netzwerk von Novo könne Evotec neue Türen in der Gesundheitsbranche öffnen, urteilte Analyst Volker Braun vom Bankhaus Lampe.

Im Bankensektor trübten schlechte Bilanzen aus Italien die Stimmung. Insgesamt lag der europäische Bankensektor 0,9 Prozent im Minus und war damit größter Branchenverlierer. Monte dei Paschi und UniCredit wiesen wegen fauler Kredite für 2016 Milliardenverluste aus.

rtr