Gestern pfui – heute hui: Die TUI-Aktie sorgt an der Börse derzeit für Furore. Während die vierte Kapitalerhöhung zum Abbau von Milliarden-Schulden läuft, springt der Aktienkurs vor Ostern prozentual zweistellig in die Höhe. Das Bezugsrecht, mit dem man sich junge TUI-Aktien besorgen kann, explodiert zeitweilig sogar um über 150 Prozent. Was dahinter steckt.
Der Kursrutsch der Papiere der TUI-Aktie hat zumindest am Donnerstag ein Ende gefunden. Vor dem langen Oster-Wochenende gewinnen die Papiere des Touristik-Konzerns zeitweilig fast 12,5 Prozent auf das Tageshoch 7,178 Euro. Tags zuvor waren sie im Zuge der laufenden Kapitalerhöhung noch auf ein Rekordtief von 6,166 Euro abgesackt (siehe Chart).
Die Bezugsrechte (ISIN: DE000TUAG1E4) für die neuen Aktien schossen am Donnerstag sogar fast 160 Prozent nach oben auf 2,88 Euro. Am Vortag atten sie zeitweise nur noch 0,84 Euro gekostet, nachdem der Bezugsrechts-Handel am Dienstag vergangener Woche noch zu 6,95 Euro aufgenommen worden war.
Short Squeeze?
Zuletzt war unter Börsen-Insidern von massiven Wetten von Leerverkäufern auf weiter fallende Kurse die Rede gewesen. Stabilisiert sich der Kurs allerdings wider Erwarten, treten sie am Markt als Käufer auf, um ihre Positionen glattzustellen. Entsteht dadurch zu große Nachfrage, kommt es zu einer kurzen, meist heftigen Erholungsrally. Denn dann könnten immer mehr Leerverkäufer gezwungen sein, ihre Positionen zu schließen, um Verluste zu vermeiden – ein Short Squeeze.
BÖRSE ONLINE rät Anlegern, trotz der verlockend erscheinenden Kurssprünge derzeit von der TUI-Aktie ab. Selbst wenn TUI – wie von Analysten erwartet – 2023 einen Gewinn von 412 Millionen Euro und 2024 etwa 565 Millionen Euro erwirtschaften sollte, wird es noch Jahre (oder weitere Kapitalerhöhungen) benötigen, bis der Schuldenberg abgebaut ist.
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(Mit Material von dpa-AFX)