Das TUI-Geschäftsjahr läuft bis Ende September. Insgesamt lasteten einige Unruheherde - neben der Türkei etwa auch Nordafrika - auf den Geschäften im dritten Quartal, weshalb der Umsatz um sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro schrumpfte.

Die Türkei ist einer der wichtigsten Märkte für den Konzern aus Hannover und steht üblicherweise für 14 Prozent aller Buchungen. Die Zahl der TUI-Türkei-Urlauber dürfte sich aber auf eine Million halbieren, bekräftigte Joussen. Es gebe auch Lichtblicke in dem Land, da sich etwa Last-Minute-Reisen gut verkauften. Von der unruhigen Lage in der Türkei sei in den Ferienanlagen am Mittelmeer wenig zu spüren. "Antalya ist nicht Ankara." Zudem profitiert das Unternehmen von einem Ausweicheffekt: Ehemalige Türkei-Urlauber zieht es in diesem Sommer in Scharen nach Spanien. Die Preise dort sind hoch.

In der Türkei hatten Teile des Militärs Mitte Juli einen Putschversuch unternommen, waren letztlich aber gescheitert. Auch andere Konzerne trifft die Lage in dem Land. Konkurrent Thomas Cook hatte deshalb schon vor zwei Wochen die Gewinnprognose zusammengestrichen. Auch Fluglinien wie Lufthansa und Easyjet korrigierten mit Verweis auf die unsichere Lage in Europa und die jüngsten Anschläge ihre Geschäftserwartungen nach unten.

Trotz der trüberen Aussichten hält Vorstandschef Joussen an der Gewinnprognose fest. Demnach soll der Betriebsgewinn mindestens zehn Prozent über dem Rekordergebnis des Vorjahres liegen. Im jüngsten Quartal stieg die Kennzahl um 1,1 Prozent auf 180 Millionen Euro. Der Konzern fusionierte vor rund anderthalb Jahren mit dem britischen Ableger TUI Travel. Große Rivalen neben Thomas Cook sind in Deutschland Dertour oder Alltours.

rtr