Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinionway sieht Le Pen in der ersten Wahlrunde bei 27 Prozent, womit sie klar vor ihren Gegenkandidaten liegt. Bei der Stichwahl am 7. Mai stehen die Chancen der Rechtspopulistin deutlich schlechter. Allerdings schmilzt der Rückstand. Demoskopen schätzen ihre Aussichten auf 42 bis 44 Prozent.

In den Niederlanden wird indes bereits Mitte März ein neues Parlament gewählt. Der Islam- und EU-Gegner Geert Wilders führt in beinahe allen Umfragen deutlich. Es sieht aus, als werde seine PVV in rund sechs Wochen die stärkste Partei werden. Gut möglich, dass ein Sieg auch Le Pen nochmals Auftrieb verleihen würde.

Frankreich und die Eurozone stehen also vor großen Belastungsproben - nicht nur in politischer Hinsicht, sondern auch mit Blick auf den Finanzmarkt. Je nach Wahlausgang könnte es zu erheblichen Turbulenzen bei französischen Staatsanleihen kommen. Der Euro-OAT-Future - ein im Jahr 2012 von der Eurex begebener Futurekontrakt auf fiktive langfristige Schuldverschreibungen Frankreichs - ist bereits seit Sommer vergangenen Jahres im Rückwärtsgang. Außerdem hat sich der Renditeabstand zwischen deutschen und französischen Papieren zuletzt vergrößert. Die Ausstattungsmerkmale des Euro-OAT-Future sind mit einer Restlaufzeit von 8,5 bis 10,5 Jahren und einem nominalen Zinskupon von sechs Prozent identisch zum Euro-Bund-Future, dem Barometer für deutsche Staatsanleihen.

Spekulationen in zwei Richtungen



Mit einem Turbo-Bear-Zertifikat der Commerzbank können Anleger auf fallende Kurse bei französischen Staatsanleihen spekulieren. Das Papier wandelt Kursverluste des Euro-OAT-Future mit einem Hebel von 9,6 in Gewinne um. Natürlich wirkt der Hebel auch in die andere Richtung, sodass es bei einem Anstieg des Euro-OAT-Future zu Verlusten bei dem Hebelpapier kommt. Daher eignet sich der Turbo nur für risikobereite Anleger. Übrigens: Die Commerzbank hat auch Turbos im Angebot, mit denen Frankreich-Optimisten auf steigende OAT-Kurse setzen können.