von Klaus Buhl

Liebe Leserinnen und Leser,

das nenne ich eine spannende Börsenwoche, womit ich übrigens nicht nur die Sitzung der EZB, die Zuspitzung der Lage in Griechenland oder die Veröffentlichung des Konjunkturberichtes der US-Notenbank FED meine. Viel spannender ist es, dass das Pendel in mehreren wichtigen Märkten in dieser Woche in die Gegenrichtung schwingt. Vor allem gehe ich davon aus, dass nun die US-Indizes wieder stärker auftrumpfen und einen Teil des Terrains wieder aufholen, welches Sie gegenüber den europäischen Märkten verloren haben.

Da sind z. B. die Rohstoffmärkte und wichtige Branchenvertreter dieses konjunkturempfindlichen Sektors, die spürbare Anzeichen einer Belebung zeigten. Dies ist insofern beachtlich, da die Märkte in den vergangenen Wochen nicht gerade mit positiven Daten der US-Konjunktur verwöhnt wurden. Die Stärke der zyklischen Rohstofftitel ist daher für mich ein wichtiger vorauseilender Indikator der darauf deutet, dass die Schwäche der US-Aktien der vergangenen Monate lediglich ein gesundes Ausatmen darstellt. Nun aber scheinen sich die Marktteilnehmer wieder auf eine bevorstehende Verbesserung der US-Konjunktur und eine zunehmende Dynamik bei den US-Aktien vorzubereiten.

Das zögerliche Wachstum ist insofern kein Wunder, da sich in den vergangenen Monaten die US-Firmen mit einer starken Veränderung der Rahmenbedingungen auseinandersetzen mussten. Auf der einen Seite erschwerte der starke Dollar die Exporte - und auf der anderen Seite gerieten die Mitglieder des Energiesektors und deren Zulieferer wegen des Absturzes des Ölpreises in Bedrängnis. Dies sind die Gründe, warum die Analysten ihre Gewinnerwartungen für die Firmen des S&P 500 für das erste Quartal des Jahres um etwa 12 % zurückgeschraubt haben. Da die genannten Belastungen aber kein Geheimnis und wahrscheinlich eingepreist sind, sind die Erwartungen des Marktes an die laufende Berichtssaison nicht sehr hoch - und leicht zu schlagen. In Anbetracht der geringen Erwartungen reagierten die Investoren in den vergangenen Tagen erleichtert und griffen wieder verstärkt bei US-Aktien zu - auch bei den eher zyklischen und dadurch vermeintlich riskanteren.

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Transportaktien gewinnen verlorenen Boden zurück

Die Konjunkturschwäche der vergangenen Monate und das Aufbäumen der Bullen in den vergangenen Tagen verdeutlicht Ihnen sehr gut der konjunktursensitive Transportsektor. Die hier gehandelten Firmen transportieren nämlich nicht nur fertige Waren, sondern auch Rohstoffe und Halbzeuge. Konjunkturdämpfer schlagen hier also viel früher als in anderen Branchen zu Buche, weshalb die Aktien des Sektors schon seit Jahrzehnten als Wegweiser für die zukünftige Entwicklung der übergeordneten Indizes interpretiert werden. Neue Hochs im Dow Jones oder S & P 500 sind also kaum bei parallel schwächelnden Transportaktien möglich.



Bitte beachten Sie im Chart die Serie von leicht fallenden Hochs und die fallende 50-Tage-Linie, während die übergeordnete 200-Tage-Linie nach wie vor leicht ansteigt. Obwohl der Kurs jüngst kurz unter die 200-Tage-Linie tauchte, ist der seit dem vergangenen Herbst gültige Seitwärtstrend intakt. Da ein Abtauchen des Kurses unter die wichtige 200-Tage-Linie vom Markt abgelehnt wurde, rechne ich nicht mit einer Verletzung des Seitwärtstrends sondern im Gegenteil mit einem neuerlichen Angriff der Bullen.

Auf Seite 3: Trendwechsel bei Ölaktien?



Trendwechsel bei Ölaktien?

Der folgende Chart zeigt Ihnen den US-Ölsektor mit den wichtigsten Produzenten und Zulieferern als besonnenen P & F Chart. Der seit Monaten dominierende Abwärtstrend ist zwar noch haarscharf intakt - zu erkennen an der negativen Begrenzungslinie - aber die Bullen haben es fast geschafft, das Pendel in ihre Richtung zu drehen. Nach wie vor kämpfen beide Seiten um die Vorherrschaft und noch haben die Bären haarscharf die Nase vorn. Aber schon ein kleines Kursplus und Notierungen oberhalb von 1.420 Punkten würden genügen, um ein Kaufsignal der P & Technik auszulösen. Dann wäre auch der bislang dominierende Abwärtstrend deutlich geknackt.



Bitte beachten Sie auch die mehrfach getestete Bodenbildung bei 1.220 Punkten und die sich anschließenden höheren Hochs. Falls die Bären doch wieder das Heft in die Hand nähmen, sollten Sie die Region von 1.260 im Auge behalten. Hier würde sich ein neues Verkaufssignal ereignen, falls die eine negative 0-Spalte unter die vorherige rutschen würde. Richtig brenzlig für die Bullen würde es dann wieder unterhalb von 1.220 Punkten.

Sollte der Abwärtstrend im wichtigen Ölsektor in den kommenden Tagen endgültig geknackt werden - und darauf deutet die Befestigung des Ölpreises - würde dies auch die Chance auf eine Trendbeschleunigung der übergeordneten US-Indizes stark erhöhen.

Auf Seite 4: Kaufsignal bei Chevron



Kaufsignal bei Chevron

Wie oben schon angedeutet, sollten Sie jetzt die wichtigen Ölaktien gut im Blick behalten. Ich gehe davon aus, dass wir jetzt sehr gute Einstiegsgelegenheiten in einigen Qualitätsaktien erleben. Z.B. Chevron halte ich für eine Firma, die mit hoher Wahrscheinlichkeit gestärkt aus der jetzigen Krise der Ölindustrie hervorgehen wird und alleine deren Dividendenfähigkeit ist ein wichtiges Argument für Investoren, die einen gewissen Atem und Geduld haben.



Seit dem vergangenen Dezember wurde die runde Marke von 100 $ mehrfach bestätigt und eine stabile Bodenbildung wird jetzt immer wahrscheinlicher. Zwar ist es möglich, dass der jetzige im März aufgenommene Aufwärtstrend sich als Bärenflagge herausstellt, aber die Dynamik der Kursbewegung und die divergierende Markttechnik deuten darauf, dass die Bullen wieder am Ball sind. Wichtig ist die Überwindung der 50-Tage-Linie, entgegen deren Verlauf viele Fondsmanager niemals handeln. Ebenfalls der Sprung über den Dezember-Abwärtstrend deutet auf das Bullenlager. Den nächsten ernsthaften Widerstand erwarte ich erst beim Dezember-Zwischenhoch bei etwa 120 $. Stopps sind bei 105 und dann wieder knapp unterhalb der runden Marke von 100 sinnvoll. (An dieser Marke werden aber viele stopps liegen und die Gefahr erheblich sein, "abgefischt" zu werden).

Sollte sich der Ölpreis in den kommenden Tagen weiter stabilisieren und im idealen Fall der Dollar etwas abschwächen, könnten sich Ölaktien zu einem der interessantesten Investments des Jahres und einem spannenden "Turn-Around" entwickeln.

Behalten Sie den gesamten Sektor im Blick. So wie ich in meinem Gratis-Börsenbrief halten werde, für den Sie sich auf meiner Seite libra-invest.de kostenlos eintragen können.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Anlagen und sonnige Grüße aus dem Rheinland,

Ihr Klaus Buhl

Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".

Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".