Damit verbuchte das Institut ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode und übertraf auch die vor knapp drei Wochen in Aussicht gestellten 1,5 Milliarden Dollar. Die Erträge kletterten um zehn Prozent, weil die Kunden angesichts der Turbulenzen an den Börsen deutlich mehr Transaktionen in Auftrag gaben. "Das Quartal zeichnete sich aus durch Höchstleistungen in jeder Hinsicht", erklärte Konzerchef Sergio Ermotti.
Doch während die Auswirkungen der Corona-Krise das Geschäft im ersten Quartal beflügelten, dämpfte die UBS die Erwartungen an den weiteren Jahresverlauf. Die Pandemie habe die globalen Konjunkturaussichten auf absehbare Zeit dramatisch verändert. Der gesunkene Wert der Kundenvermögen dürfte den Ertrag aus wiederkehrenden Gebühren beeinträchtigen. Gleichzeitig werde die Kundenaktivität voraussichtlich abnehmen und sich auf die transaktionsbasierten Erträge auswirken. Die zur Eindämmung des Coronavirus ergriffenen Maßnahmen dürften viele Firmen bremsen und mehr Wertberichtigungen für Kreditrisiken nach sich ziehen.
Die Rückstellungen für erwartete Kreditrisiken kletterten im Startquartal auf 1,28 Milliarden Dollar. Zuvor hatten schon die Rivalen Credit Suisse und Deutsche Bank die Risikovorsorge erhöht. Und die größten US-Institute legten im ersten Quartal insgesamt 25 Milliarden Dollar auf die Seite für drohende Kreditausfälle. Allerdings sind dort die Privatkunden mit Konsumkrediten und Kreditkarten deutlich stärker verschuldet als in Europa.
Doch trotz des erwarteten Gegenwinds sieht sich die UBS gut aufgestellt. Denn als Reaktion auf die Finanzkrise vollzog das Institut einen Umbau hin zu einem wetterfesteren Geschäftsmodell mit einer starken Bilanz und der Ausrichtung auf die Vermögensverwaltung. "Wir gehen diese unruhigen Zeiten aus einer Position der Stärke heraus an, weil wir in den letzten Jahren unsere Strategie diszipliniert umgesetzt, unsere Risiken bewirtschaftet und laufend in Technologie investiert haben", erklärte Ermotti.
rtr