Das Übernahmefieber in der US-Pharmabranche hat am Mittwoch auch die Wall Street erfasst. Mylan will den Konkurrenten Perrigo für 29 Milliarden Dollar kaufen. Anleger versetzte die Aussicht auf ein mögliches Megageschäft in gute Stimmung. Kurz vor der Veröffentlichung der Protokolle der US-Notenbank-Sitzung von Mitte März hielt sich Plus aber in Grenzen. Die meisten Anleger wollten erst mal abwarten, ob es weitere Hinweise auf den Zeitpunkt der Zinswende gibt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg bis zum Nachmittag um 0,1 Prozent auf 17.892 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,2 Prozent auf 2080 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,7 Prozent auf 4943 Stellen. Der deutsche Leitindex verlor 0,7 Prozent auf 12.035,86 Zähler und entfernte sich weiter von seinem im März markierten Rekordhoch von 12.219 Punkten. Der EuroStoxx50 gab ebenfalls 0,7 Prozent auf 3742,63 Punkte nach.

Vor allem die Frage nach dem Zeitpunkt der geplanten Zinserhöhung in den USA treibt die Investoren derzeit um. Zuletzt hatten enttäuschende Konjunkturdaten die Erwartung geschürt, dass die Zentralbanker mit der Zinswende keine Eile haben dürften. "Und damit würde auch die Fed der Linie aller großen Notenbanken treu bleiben, dem Markt auf absehbare Zeit keinen Grund zur Sorge zu bieten", urteilten die Analysten der Metzler Bank.

Wie es um die US-Wirtschaft bestellt ist, dürfte auch die Berichtssaison zeigen, die am Mittwoch nach Börsenschluss traditionell mit dem Aluminiumproduzenten Alcoa beginnt. Die Aktie legte 1,8 Prozent zu. Ansonsten standen Pharmawerte im Fokus: Perrigo-Papiere kletterten um 20 Prozent und Mylan-Scheine verteuerten sich um 15 Prozent.

Abwärtsgefahren für die US-Wirtschaft sahen Anleger in Währungsturbulenzen. Sie befürchteten, dass der starke Dollar in den Firmenbilanzen Spuren hinterlassen hat. Zum Euro hat der Dollar seit Jahresbeginn in der Spitze mehr als 13 Prozent gewonnen. Am Mittwoch trat die Gemeinschaftswährung bei 1,0815 Dollar auf der Stelle.

Reuters