Beide Unternehmen verfügen also über einen großen "Burggraben" im Buffett’schen Sinne und können sich bei neuen Angeboten für Firmenkunden perfekt ergänzen. Gelingt es, Microsoft Office 365 nahtlos in LinkedIn zu integrieren und daraus Kundennutzen in Form von Produktivitäts- und Komfortgewinnen zu generieren, wird der Burggraben noch tiefer und breiter. Die Ankündigung der Übernahme von SolarCity durch Tesla hat für viele Aktionäre einen negativen Beigeschmack. SolarCity wird von einem Cousin des Tesla-Chefs Elon Musk geführt und hatte zuletzt im Geschäft und an der Börse deutlich geschwächelt.
Analysten und Aktionäre finden die Transaktion nicht gut und schickten den Aktienkurs von Tesla erst einmal in den Keller. Aktuell hat Musk, der auch Chef von SpaceX und Aufsichtsratsvorsitzender von SolarCity ist, eigentlich alle Hände voll zu tun, um die Auslieferungen des neuen Volumenmodells Tesla Model 3 erfolgreich stemmen zu können. Außerdem wurde vergangene Woche kolportiert, dass Musk mit den chinesischen Behörden über ein milliardenschweres Joint Venture für die Tesla-Produktion in China verhandelt. In der Vergangenheit lag Musk mit seinen messerscharfen, visionären und äußerst riskanten Manövern stets richtig. Er sieht die Elektroautos als Bindeglied, um zusammen mit SolarCity und dem Bau der Stromspeicherlösung PowerWall einen neuen, intelligenten Stromkonzern des 21. Jahrhunderts zu formen. Während die deutsche Autoindustrie sich gerade mühsam mit Digitalisierung und Elektromobilität anfreundet, ist Musk mit seiner Umsetzungsstrategie den anderen wieder mal enteilt.
Thomas Rappold führt das Wikifolio BÖRSE ONLINE SILICON VALLEY. Infos im Internet unter https://www.wikifolio.com/de/SVALLEY