Nur noch zwei Tage Zeit: Microsoft steht kurz vor der Bekanntgabe seiner jüngsten Quartalszahlen und jetzt ließ US-Präsident Trump auch noch verlauten, dass der Tech-Gigant möglicherweise die beliebte Social-Media-App TikTok kaufen könnte. Warum es sich lohnen könnte, jetzt bei der Aktie zuzuschlagen.

In zwei Tagen ist es soweit – Microsoft präsentiert die Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025. Die Spannung bei Anlegern ist hoch. Doch lohnt es sich, noch vor den Quartalszahlen in die Aktie des Tech-Giganten zu investieren?

Auch Microsoft blieb von den jüngsten Turbulenzen durch die DeepSeek-KI-Revolution aus China nicht verschont, die Aktie verlor in der Spitze am 27.Januar sieben Prozent. DeepSeek, ein chinesisches KI-Modell, hat Anfang der Woche ChatGPT als meistgenutzte kostenlose App in den USA überholt. Das neueste Modell, DeepSeek-V3, wurde erst am 10. Januar veröffentlicht und gilt als bahnbrechend. Es arbeitet mit günstigeren Chips und kommt mit weniger Daten aus – eine Effizienz, die sowohl Nutzer als auch Anleger beeindruckt.

Die Folgen: Bekannte Tech-Aktien, darunter auch Nvidia, brachen am Montag den 27. Januar, kräftig ein. Der Clou: Dieser Rückgang kommt ausgerechnet in einer Woche, in der Microsoft seine Quartalszahlen präsentiert. Und nun kommt auch noch US-Präsident Donald Trump mit spannenden Neuigkeiten um die Ecke. Demnach könnte Microsoft eventuell die Social Media App TikTok übernehmen. Anleger fragen sich daher: War der Kursverlust ein Warnsignal – oder eine Gelegenheit zum Einstieg?

Microsoft (WKN: 870747)

Microsoft: Ein Blick auf die bisherigen Zahlen

Microsoft hat in den letzten neun Quartalen die Gewinnerwartungen der Analysten stets übertroffen. Auch für dieses Quartal zeigen sich Experten optimistisch. Im Durchschnitt rechnen sie mit einem Gewinnwachstum je Aktie von fünf Prozent. Zwar liegt das unter dem zweistelligen Wachstum der vergangenen Quartale, doch die massiven Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) könnten mittelfristig eine starke Rendite abwerfen.

Kurzfristig könnte jedoch die Marge unter diesen Investitionen leiden, was zu weiteren Kursbewegungen führen könnte. Zudem ist die Bewertung der Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 34 deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt von 23.

Microsoft und TikTok: Übernimmt der Tech-Gigant die chinesische Social-Media-App?

US-Präsident Donald Trump erklärte am gestrigen Montag gegenüber Reportern laut „Reuters“, dass sich Microsoft in Gesprächen zur Übernahme der chinesischen Social-Media-App TikTok befände. Microsoft bezog gegenüber Reuters dazu keine Stellung.

Der Hintergrund: Die App ist Trump aufgrund von Datenschutz- und Sicherheitsbedenken schon länger ein Dorn im Auge. In den USA nutzen sie derzeit rund 170 Millionen Menschen. Er legte dem Eigentümer ByteDance daher auf, das US-Geschäft von TikTok an ein amerikanisches Unternehmen zu veräußern, andernfalls würde die App verboten werden. Trump erklärte bereits vergangene Woche, dass er bereits mit unterschiedlichen Leuten Gespräche über den Kauf führe, eine Entscheidung könnte schon in den nächsten 30 Tagen fallen.

Auch Elon Musk ist hier angeblich im Gespräch, wenn er sich bisher dazu auch noch nicht öffentlich geäußert hat. Bereits während Trumps erster Amtszeit äußerte er Bedenken hinsichtlich der App und auch hier war Microsoft 2020 einer der Top-Bieter, allerdings scheiterten die Gespräche damals.

Microsoft-Aktie: Analysten sind optimistisch

Die Experten von Morgan Stanley sehen in den aktuellen Unsicherheiten Chancen. „Die Stimmung der Anleger hat sich zum Negativen verändert, da sich eine Mauer der Sorge um Bruttomargen, Investitionen, GenAI-Monetarisierung und die OpenAI-Beziehung aufbaut“, heißt es laut „Investopedia“. Obwohl Microsoft in den vergangenen drei Monaten schlechter abschnitt als andere große Software-Unternehmen und Morgan Stanley das Kursziel von 548 auf 540 US-Dollar senkte, betonen die Analysten, dass Microsofts Position im Bereich generativer KI einen „at-traktiven Einstiegszeitpunkt“ bietet.

Auch die Analysten von Jefferies sind optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass sich Azure in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wieder beschleunigen wird“, erklären sie. Die Mehrzahl der Analysten rät daher weiterhin zum Kauf. So bestätigten die Bernstein-Analysten nach dem DeepSeek-Crash ihre Outperform-Einstufung und das Kursziel von 516 US-Dollar. Raymond James sieht die Aktie bei 480 US-Dollar, und BNP Paribas setzte ihr Ziel auf 500 US-Dollar fest.

Die nächsten Tage dürften spannend werden. Microsoft hat gezeigt, dass es Herausforderungen meistern kann – und der Fokus auf KI könnte langfristig belohnt werden. Kurzfristige Schwankungen sind jedoch nicht auszuschließen. Für Anleger, die bereit sind, Risiken einzugehen, könnte die aktuelle Situation eine vielversprechende Einstiegschance bieten. Zudem: Sollte sich Microsoft in den kommenden Wochen tatsächlich als der Käufer für TikTok USA herausstellen, könnte das dem Unternehmen eine extreme Machtstellung im Markt für Social Media und auch künstlicher Intelligenz bieten, die sich vermutlich positiv auf die Aktie auswirken solte.

Lesen Sie auch: Nvidia crasht zweistellig – Aktie jetzt schnell verkaufen oder günstiger Einstiegszeitpunkt?

Oder: DeepSeek-Crash: Ende des KI-Hypes oder eine neue Kaufchance?